Mit Freude Schnaps brennen
Karl-Peter Deheck probiert gerne nahezu Unmögliches aus
Eigentlich kommt er aus dem Weinbau. Karl-Peter Deheck hat die Weingüter seiner Eltern und Schwiegereltern auch einige Jahre lang geführt. Seitdem sein Sohn Peter diese Aufgabe aber vor fünf Jahren übernommen hat, widmet sich der Vater einer Aufgabe, die ihm auch richtigen Spaß bereitet: dem Schnapsbrennen.
Die Schnapsbrennerei ist örtlich und betrieblich von den Weingütern in den rheinhessischen Gemeinden Dittelsheim und Dexheim völlig getrennt. Der Winzermeister ist mit seinem neuen Hobby in das Nachbardorf gezogen. Hier stand bereits eine Destille, die er von seinem Vorgänger Philipp Koch übernehmen konnte. „In Gau-Odernheim bin ich zu Gast und fühle mich hier sehr wohl“, so der Autodidakt. Seit 2005 probiert er alles rund ums Schnapsbrennen aus. 90 Prozent seines Alkohols stellt er rund ums Jahr für die Industrie her. Er hat also eine klassische Abfindungsbrennerei und produziert beispielsweise aus Weinhefe Industriealkohol. Aber weitaus mehr Spaß macht ihm das Experimentieren mit seinen eigenen Bränden.
Verschiedene Obstsorten im Programm
Vor zwei Jahren hat Karl-Peter Deheck 200 junge Bäume gepflanzt: Champagnerbratbirnen. Eine alte Birnensorte, die er gern veredeln möchte. Für die Pflege des Baumbestandes hat er einen Fachmann engagiert. „Von Baumpflege habe ich keine Ahnung“, gesteht er. In zwei Jahren will er das erste Mal ernten. Auch alte Apfelsorten brennt er separat und freut sich immer wieder auf die unterschiedlichsten Geschmäcke. Quitten, Wildkirsche und Holunder gehören dabei genauso in sein Programm wie Himbeere, Bergkirsche und Bauernpflaume. „Bei der Ernte der Wildkirsche müssen wir allerdings schneller sein als die Stare“, scherzt der Lebenskünstler.