In Griesheim den Schulabschluss gefeiert und Zeugnisse überreicht

15 neue Agrarbetriebswirte der Friedrich-Aereboe-Schule

In Griesheim fand vorletzte Woche die Schulabschlussfeier an der Friedrich-Aereboe-Schule statt. Schulleiterin Friedlind Schäfer freute sich, den 60. Absolventenjahrgang ihre Zeugnisse zu überreichen.

Die Absolventen des Jahrgangs 2016 mit dem Lehrerkollegium und den Ehrengästen.

Foto: Harald Wend

Nach zwei Jahren Ausbildung hatten 15 Studierende die Prüfung zum „Staatlich geprüften Betriebswirt der Fachrichtung Agrarwirtschaft“ bestan­den. Neben dem Fachschulabschluss und der Ausbil­dereignungsprüfung erwarben zwei Studierende ergänzend die Fachhochschulreife.

Landwirtschaftliches Fachwissen ist umfangreich

Michael Stein, Abteilungsleiter Bildung und stellvertretender Direktor des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen (LLH), stellte fest, dass das im Beruf des Land­wirtes ein umfangreiches Fachwissen, wie beispielsweise die Kationenaus­tauschkapazität im Boden, über die Eiweiß­bio­syn­these bei der Geflügelfleischproduktion oder die Nutzung von Kurzumtriebsplantagen, bis hin zur Analyse der Liquidität, Rentabilität und Stabilität des landwirtschaftlichen Unternehmens nötig sei. Mit der Ausbildung sei eine Grundlage gelegt, um mit den Jahr für Jahr neuen Konstellationen und Herausforderungen in der Landwirtschaft umgehen zu können.

Stein lobte die Entscheidung der Eltern und Partner, diese Vollzeit-Ausbildung über zwei Jahre zu unterstützen. „Es ist ökonomisch leichter zu berechnen, was der Ausfall einer Arbeitskraft im Betrieb bedeutet, während der Wert der Bildung sich nicht so ohne weiteres monetär berechnen lässt“, so Stein. Abschließend gab er den Absolventen den Wunsch mit auf den Weg, durch ihre Qualifikation zukünftig zu den erfolgreicheren Betrieben zu gehören.

Leistungsfähigkeit und die Grenzen einschätzen

Schulleiterin Friedlind Schäfer informierte über Hindernisse und die „inneren Widerstände“, die häufig zwischen einer Aufgabe und dem dazugehörigen Ziel stehen. In Verkörperung eines „allseits bekannten und weit verbreiteten Haustieres, versuche der innere Schweinehund jeden von uns von seinen Zielen abzubringen.“ Sie empfahl, sich persönlich Ziele, aber auch konsequent eigene Grenzen zu setzen. „Wichtig ist, dass die konkreten Aufgaben mit den eigenen Fähigkeiten korrespondieren. Neue Herausforderungen bringen den Schwung für erfolgreiches Wirken ins Leben“, so Schäfer abschließend.

Urkunden an die Absolventen überreicht

Zur Zeugnisübergabe bekam jeder Absolvent von Klassenlehrer Friedrich-Georg Hartmann die Urkunde überreicht und einen vom Kollegium ausgewählten persönlichen Spruch. Die 15 Absolventen des Jahrgangs sind: Moritz Belz aus Eschenau, Tim Christoph Blecher aus Hüttenberg, Alexander Dingeldey aus Reichelsheim, Torben Eppstein aus Weilmünster, Christian Funk aus Büttelborn, Axel Habenstein aus Linsengericht, Lorenz Hillerich aus Überau, Jan Martin Höhler aus Brechen-Niederbrechen, Eric Keppeler aus Otzberg, Dominik Laumann aus Darmstadt, Philipp Laumann aus Darmstadt-Wixhausen, Gregor Meyer aus Wehrheim, Tobias Rauth aus Modautal Asbach, Christoph Seemann aus Kefenrod, Wilko Georg Friedrich Sehring aus Langen.

Jahrgangsbeste wurden geehrt

Dr. Bernd Kuhlmann ehrte die Klassenbesten und überreichte ihnen ein Präsent: Der beste Absolvent war Torben Eppstein mit einem Notendurchschnitt von 2,3. Danach folgten gleichauf Axel Habenstein, Jan Höhler und Eric Keppeler mit einem Notendurchschnitt von 2,5.

Stellvertretend für alle Absolventen bedankte sich Klassensprecher Christian Funk bei allen Beteiligten und zeigte auf, wie umfangreich und interessant die Ausbildung in der Summe der Unterrichtsstunden, Klassenarbeiten, Hausarbeit, Bauprojekt sowie Deula-Lehrgänge und Betriebsbesichtigungen war. Funkt sagte „Wir starteten voller Motivation und wussten damals bereits: das wird anstrengend.“

Moderne Landwirte bilden sich laufend fort

Der Vorsitzende des Vereins Landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen, VLF Aereboenia Starkenburg, Winfried Knaup vom Sonnenhof in Einhausen freute sich über die neuen Agrarbetriebswirte aus Griesheim. Er wies darauf hin, dass die laufende Fortbildung im weiteren Verlauf des Berufslebens wichtig ist. Das sei eine Grundlage für die erfolgreiche Betriebsführung. Knaup stellte heraus, dass der VLF bereits während der Ausbildung mit den Schulen zusammenarbeitet, als auch im späteren Berufsleben den VLF-Mitgliedern insbesondere im Winter Veranstaltungen und Vorträge anbietet. „Wer heute einen landwirtschaftlichen Betrieb leiten will, muss um seine Stärken wissen, die Technik beherrschen und sich spezialisieren, wo er gut ist“, stellte Knaup fest.

Wend, llh  – LW 30/2016