Immer härtere Methoden
Die (zu Recht oder zu Unrecht) diskreditierten Bundestagsabgeordneten fallen künftig als dringend notwendige Unterstützung im Parlament für Bundeslandwirtschaftsminister ChrisÂtian Schmidt weg. Er gerät mit seiner Tierhaltungspolitik, die er mit dem Berufsstand weiterentwickeln will, immer mehr unter Druck. Einen Vorgeschmack erlebte er in der aktuellen Stunde im Bundestag, den die Grünen als Reaktion auf die Panoramasendung beantragt hatten. Sie fordern eine Wende in der Tierhaltung und haben dies auf ihrer Agenda zur Bundestagswahl.
Für die Tierhaltung, insbesondere für die Veredler, wird es immer schwerer. So fehlen für den anstehenden Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration und für den Verzicht auf das Schwänzekupieren immer noch praxistaugliche Lösungen. Es ist zu befürchten, dass als Folge andere Tierhaltungsprobleme entstehen, Stichworte Ebermast oder Schwänzebeißen.
Die überhitzte Diskussion nutzt deshalb weder dem Tierwohl noch dem Veredlungsstandort Deutschland.
Cornelius Mohr – LW 41/2016