Mehr als nur eine Kur

Landesgartenschau Bad Nauheim – kurz vorgestellt

Die hessische Kurstadt Bad Nauheim lädt in diesem Jahr zur 4. hessischen Landesgartenschau ein. Hierfür hat sich die Stadt fein herausgeputzt. Sowohl der Kurpark als auch der Goldsteinpark sind noch bis zum 3. Oktober Schauplätze für Gartenfreunde. Regina Klein hat die Gartenschau für Sie besucht.

Dieser rostige Geselle teilt die Leidenschaft der Besucher für den Garten.

Foto: Klein

Von der A 5 etwas nördlich von Frankfurt sind es nur wenige Kilometer bis zur Landesgartenschau nach Bad Nauheim. Wer mit dem Auto kommt und der Beschilderung folgt, landet erst mal im Kurpark der Stadt. Wer hier üppige Bepflanzungen und klassisches Gartenschauflair erwartet, könnte leicht enttäuscht werden. Denn der Kurgarten macht seinem Namen alle Ehre. Der beschauliche Teich samt Teichhaus lädt zu einem romantischen Spaziergang sowie Rast bei Kaffee und Kuchen ein – ein schöner Abschluss für eine Gartenschau.

Erste Station: Goldsteinpark

Besser ist es da, den Kurpark hinten anzuhängen und erst einmal den Goldsteinpark zu erkunden. Dieser ist für Bahnreisende ideal zu erreichen. Nur wenige Schritte trennen Bahnhof und Park voneinander. Leider gibt es hier keine Parkplätze. Aber vom Hauptparkplatz fährt regelmäßig eine kleine Besucherbahn, die beide Gartenschauteile mitei­n­ander verbindet. Allerdings kostet dies zwei Euro pro Erwachse­nem. Kinder zahlen einen Euro.

Der Goldsteinpark lockt mit seinen Blütentreppen, die in Form von Blumenbeeten den Weg zum Goldsteinturm weisen. Wer hinaufklettert, sollte die tollen Steine, aus denen der Turm erbaut wurde, beim Aufstieg beobachten. Je nach Lichteinfall beginnen sie zu glitzern. Von oben hat man einen tollen Blick über die Blütentreppen.

Wieder unten angekommen, lockt der leider einzige Spielplatz des Parks die Kinder in den Wald. Nicht weit von hier findet sich auch eine der spärlich gesäten Restaurationen für eine Stärkung zur Mittags- oder Kaffee­zeit.

Gärtner geben tolle Gestaltungsbeispiele

Danach geht es Schlag auf Schlag. Die tollen Mustergärten der Landschaftsgärtner sowie die tollen Grabbepflanzungen ziehen zahlreiche Besucher an und laden zum Verweilen ein. Ãœberall sprudelt und plätschert es. Wasser ist bei den Mustergärten allgegenwärtig – vom klassischen Bachlauf bis zum modernen „Wassertisch“ findet das Element Einzug in die grüne Oase.

Leider ist kein Rundweg ausgeschildert, sodass der Geländeplan stetiger Begleiter der Besucher ist. Da kann man leicht mal einen Ausstellungspunkt übersehen. Aber an der Hallenschau im Eingangsbereich des Goldsteinparks kommt keiner vorbei. Die alten Salinengebäude bieten ein ideales Ambiente für die Kunst der Floristen.

Durch die Innenstadt von Bad Nauheim mit ihrem Sprudelhof – einer Badeanlage im Jugendstil erbaut – gelangt man in wenigen Minuten zu Fuß in den Kurpark. Dort kann man bei Minigolf und einem Spaziergang um den großen Teich den Gartenschaubesuch ausklingen lassen. Wer dann noch Zeit und Lust hat, sollte sich die Stadt Bad Nauheim mit ihren alten Gebäuden und den allgegenwärtigen Bädern näher ansehen. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall – zum Beispiel an einem verlängerten Wochenende. rmk

Auf einen Blick

  • Eintritt: 14 Euro (Erwachsene) und 4 Euro (Kinder zwischen 6 und 17 Jahren). Zahlreiche Ermäßigungen sind möglich!
  • Führungen: Gruppenführun­gen können unter Tel.: 06032-929920 gebucht werden. Immer sonntags findet um 11 Uhr eine öffentliche Führung durch den Kurpark statt.
  • Parken: Parkplätze vor dem Eingang zum Kurpark. Die Gebühr beträgt 3 Euro pro Tag.
  • Nahverkehr: Der Bahnhof Bad Nauheim befindet sich direkt am Eingang des Teilbereichs Goldsteinpark.
  • Gehbehinderte: Rollstühle und Bollerwagen können gegen ein Pfand in Höhe von 50 Euro an den Eingängen ausgeliehen werden.