Als „Meisterstück“ wurde ein Holzspalter gebaut
Meister als Land- und Baumaschinenmechaniker
Genau 18 Jahre hat es gedauert, bis bei der Handwerkskammer der Pfalz wieder eine Meisterprüfung im Land- und Baumaschinenmechaniker-Handwerk durchgeführt werden konnte. Begonnen hatte das Ganze im Jahr 2014 mit dem Start eines neuen Meistervorbereitungslehrgangs für den Teil I und II im Landmaschinenmechaniker-Handwerk.

Foto: HWK KL
Der Meistervorbereitungslehrgang wurde berufsbegleitend an den Wochenenden in über 740 Unterrichtsstunden durchgeführt. Neben Elektrik, Elektronik, Hydraulik, Steuerungstechnik, Motoren- und Antriebstechnik waren auch die Geräte- und Schleppertechnik Bestandteile der Meistervorbereitung in Theorie und Praxis.
Bereits bei der inhaltlichen Konzeption des neuen Vorbereitungslehrgangs hatte sich schnell gezeigt, dass in kaum einem anderen Handwerk sich die Technik in den letzten Jahren so rapide gewandelt hat, wie in diesem Beruf. War es vor 25 Jahre noch wichtig, dass man am Schmiedefeuer einen Eggenzahn ausziehen konnte, so steht heute bei den modernen Geräten die Elektronik im Mittelpunkt.
Auch hier stellt die Software eine Diagnose
Während man – Fachleute mit langjähriger Berufserfahrung können das sicherlich bestätigen – früher oft einen Fehler an einer Maschine noch durch „Hören, Sehen oder Riechen“ eingrenzen konnte, so ist heute der Umgang mit dem PC sowie der entsprechenden Software für eine zielgerichtete Diagnose selbstverständlich.
Den Abschluss der Vorbereitungsmaßnahme bildete die entsprechende Meisterprüfung vor dem für den Bezirk der Handwerkskammer der Pfalz neu errichteten Meisterprüfungsausschusses. Inhalte der Prüfung im Teil I der Meisterprüfung waren die Motorentechnik, Mess- und Regeltechnik, Fehlersuche und Diagnose an Schleppern und Anbaugeräten sowie die Fehlersuche und Systembeschreibung an einem Mobilbagger.
Auch ein Drehteil musste gefertigt werden
Außerdem musste im Rahmen des dreiteiligen Meisterprüfungsprojektes ein Holzspalter gebaut werden. Zur Umsetzung dieser Aufgabe hatte der Prüfungsausschuss bestimmte Eckdaten, wie der zu realisierende Spaltbereich, der Antrieb des Holzspalters, eine elektrohydraulische Steuerung, und die Sicherheitseinrichtungen in der Aufgabenstellung vorgegeben. Für sechs der zwölf Prüfungsteilnehmer bedeutete diese Prüfung zugleich den erfolgreichen Abschluss ihrer gesamten Meisterprüfung. Die andere Hälfte des Lehrgangs muss noch weitere Prüfungsteile ablegen, um dann die Prüfung erfolgreich beenden zu können.
Leo Thiesgen, Steiningen, Bundesinnungsmeister des Land- und Baumaschinenhandwerks und selbst Mitglied im Meisterprüfungsausschuss, lies es sich nicht nehmen, nach Abschluss der Prüfung selbst nach Kaiserslautern zu kommen und die Ergebnisse der Meisterprüfungsprojekte zu begutachten.
hwk kl – LW 24/2016