Ein Standort wurde erst im November beerntet

Landessortenversuche Silomais 2024

Im Versuchsjahr 2024 wurden im frühen Sortiment ein Landessortenversuch (LSV) und im mittelfühen Sortiment drei LSV angelegt. In Rommersheim bei Prüm konnte der frühe LSV aufgrund der sehr nassen Bedingungen nicht angelegt werden.

Obwohl das Frühjahr nass und kühl war, konnte sich der oft verspätet gesäte Mais gut entwickeln. Allerdings konnte mancherorts auch nur sehr spät geerntet werden.

Foto: landpixel

In Staudt bei Montabaur (LSV früh und mittelfrüh) erfolgte die Aussaat am 13. Mai und in Gonbach bei Kaiserslautern (LSV mittelfrüh) drei Tage später unter guten Bedingungen, so dass alle Sorten gleichmäßig aufgelaufen sind. In Bergweiler bei Witttlich (LSV mittelfrüh) konnte der LSV aufgrund der nassen Witterungsbedingungen erst sehr spät am 10. Juni ausgesät werden. Es konnte trotz allem ein sehr gut abgesetztes und feinkrümliges Saatbett hergestellt werden. Durch die warmen und feuchten Bedingungen erfolgte ein sehr guter und zügiger Auflauf des Bestandes.

Durch die feuchtwarme Witterung, vor allem im Zeitraum der weiblichen Blüte Ende Juli, entwickelte sich die Bestände in Staudt und Gonbach bis zur Ernte sehr gut. In Bergweiler wurde die weibliche Blüte aufgrund des späten Termines erst Mitte August erreicht. Durch die ausreichenden Niederschläge hatte der späte Saattermin keine negativen Auswirkungen auf die Kolbenbildung.

Die Ernte erfolgte in Gonbach am 19. September und in Staudt vier Tage später. In Bergweiler konnte die Ernte erst sehr spät am 6. November eingebracht werden. Da die Ernte in Bergweiler erst so spät erfolgte, liegen die Ergebnisse bis jetzt noch nicht vor und werden im Endbericht nachgereicht.

Versuchsergebnisse frühes Sortiment

Das frühe Sortiment (-S220) erzielt in Staudt rund 20,4 t TM/ha. Der Energieertrag liegt an diesem Standort bei 134,2 GJ NEL/ha. Der Stärkegehalt liegt bei 37 Prozent in Staudt. Um eine solide Datengrundlage zu herhalten, werden auch die Ergebnisse aus den benachbarten Bundesländern mit in die Auswertung aufgenommen. Im frühen Segment ist es die Auswertungsregion 6 (Übergangslagen West). Sie umfasst die Höhenlagen von Rheinland-Pfalz und Hessen sowie das Bergische Land. In die Auswertung fließen in diesem Jahr jeweils ein LSV aus Rheinland-Pfalz und zwei LSV aus Nordrhein-Westfalen ein. Der LSV früh in Hessen kann nicht gewertet werden.

Vier Neuzulassungen wurden in die Landessortenversuche aufgenommen. Sie mussten sich gegen 16 zweijährige beziehungsweise mehrjährige Kandidaten beweisen. Insgesamt standen 20 Sorten in diesem Sortiment. In der Tabelle 2 sind die Ergebnisse aller Standorte des Anbaugebietes aus dem Jahr 2024 zusammengefasst. Der Trockenmasseertrag liegt im Durchschnitt bei 20,1 t TM/ha und der Energieertrag 133,4 GJ/NEL. Hierbei beträgt die Streuung zwischen der besten zur schlechtesten Sorte 16 und 14 Prozent.

Im Trockenmasseertrag liegt die einjährig geprüfte Sorte DKC 3144 mit relativ 103 vorne gefolgt von RGT Exxon und Capuceen mit je relativ 102. Die wichtigere Größe bei der Beurteilung einer Sorte ist aber der Energieertrag. Ein Vergleich zwischen den beiden Spalten „TM Ertrag“ und „Energieertrag“ sagt auf den ersten Blick etwas über die Qualität der Maissorte aus. Liegt der Energieertrag über dem Niveau des Trockenmasseertrages spricht dies immer für eine qualitativ hochwertige Sorte.

Dr. Herbert von Francken-Welz, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück – LW 51/2024