Man wird zwischen Neujahr und Weihnachten dick

Pünktlich zur Adventszeit erinnerte das Bundesernährungsministerium noch einmal daran, dass Ãœbergewicht und Fettleibig­keit in Deutschland ein Problem sind. Ein möglicherweise schlechtes Gewissen wird entkräftet, indem mitgeteilt wurde, dass man dieses Problem seit nunmehr zwei Jahren durchaus erfolgreich mit dem gemeinsamen Aktionsplan „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ begehe. Bis 2020 soll das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Bevölkerung dauerhaft verbessert werden.

Viele Projekte, an denen auch die ländliche Bevölke­rung beispielsweise durch Maßnahmen der Landfrauenvereine oder der Deutschen Gesellschaft für Ernährung teilnehmen konnte, wurden schon durchgeführt. Dass durch diese Maßnahmen immer mehr verstanden – und auch umgesetzt – wird, dass gesunde Ernährung und körperliche Aktivität eine wichtige gesundheitliche Voraussetzung für ein möglichst langes und beschwer­defreies Leben sind, ist erfreulich.

Doch was ist mit der Schlemme­rei sowie der Bewegungseinschrän­kung durch Kälte und glatte Wege in der Weihnachtszeit? Nimmt man sich die Redensart zur Brust, dass man nicht zwischen Weihnachten und Neu­jahr dick wird, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten, dann kann man die saisonalen Köstlichkeiten bedenkenlos auf dem Sofa genießen. Jetzt Ernährungs- und Fitnessratschläge zu er­tei­len, würde eh nur auf taube Oh­ren stoßen. Wer sich allerdings schon mit dem Vorsatz beschäftigt, im neuen Jahr abspecken zu wollen, kann sich den Gefallen tun, seine Portionen an Plätzchen, Stol­len und Gänsebraten figurbewusst zu dosieren. Genuss definiert sich schließlich nicht durch die Menge. Andererseits: Jetzt zu verzichten, wo doch wirklich Zeit genug vorhanden ist, überflüssige Pfunde zwischen Neujahr und dem nächsten Weihnachtsfest in den Griff zu bekommen, ist einfach schade. Und Hand aufs Herz: Wer sich übers Jahr gesundheitsbewusst verhält, muss jetzt keine Kalorien zählen.

Stephanie Lehmkühler