Allerhand Zündstoff in der Forstwirtschaft

Im Zeichen des Klimawandels werden den Waldbesitzern artenreiche Mischbestände empfohlen (siehe ab Seite 19). Allerdings beeinflusst nicht nur die waldbauliche Zielsetzung, sondern maßgeblich der jagdliche Einfluss die Bildung artenreicher Mischbestände. Tannen- und Eichenverjüngungen werden bundesweit laut einer Erhebung des Deutschen Forstwirtschaftsrates, der Arbeitsgemeinschaft naturgemäßer Waldwirtschaft und des Bundesamtes für Naturschutz zu 40 Prozent verbissen. Auch Buche werde zu 32 Prozent verbissen, sodass die Holzqualität, der Artenreichtum und vor allem der Waldumbau hin zu stabileren Wäldern leiden. Jährliche Schäden von rund 250 Mio. Euro werden geschätzt

Unterdessen äußert die Sägeindustrie bereits Bedenken, dass der Nadelholzanteil zukünftig zu gering sein werde, da die Fichte klimabedingt an Bestockung verliert und meist mit Laubhölzern ersetzt werde. Und nun auch noch der Brennholzboom, der der Sägeindustrie die güns­tigen Preise vermasselt und so viel Holz in die Öfen befördert, dass befürchtet wird, dass die Sägewerke international nicht mehr konkurrenzfähig seien. Gleichwohl wird bundesweit immer noch weniger Holz eingeschlagen als nachwächst. Es werde vor allem Laubholz verbrannt, das in den vergangenen Jahren großteils von Selbstwerbern aufgearbeitet wurde. Der erste Boom der Selbstwerber ist allerdings vorbei, viele haben bemerkt, dass dies richtig harte Arbeit ist und lassen Profis ihr Brennholz machen.

Die aktuelle Diskussion (siehe Seite 20) ist überzogen, bringt jedoch reichlich Zündstoff für die anstehende KWF-Tagung in Bopfingen auf der Ostalb, die von 13. bis 16. Juni stattfindet und vom LW auf S. 18 angekündigt wird.

Elke Setzepfand