Ausbildung von Baumwarten für Streuobstwiesen
Engagement der Stiftung Kulturlandschaft
Das Kompetenzzentrum Gartenbau in Rheinbach, zugehörig zum Dienstleistungszentrum RLP, organisiert seit mehreren Jahren eine Baumwartausbildung für Menschen, die Streuobstwiesen bewirtschaften oder sich zum Beispiel aus Naturschutzgründen für das Thema Obstbäume interessieren.
Die angehenden Baumwarte und Baumwartinnen beschäftigen sich in bis zu 8 zweitägigen Modulen intensiv mit verschiedenen Aspekten des Streuobstanbaus. Schwerpunkte sind dabei Pflanzung, Schnitt und Pflege von Obstbäumen, aber auch die Themen Naturschutz und Ökologie werden ausführlich behandelt.Streuobstwiesen als Hotspot der Artenvielfalt
Streuobstwiesen werden oft als „Hotspot der Artenvielfalt“ bezeichnet. Bis zu 5 000 Spezies können in einer Obstwiese vorkommen. Das Besondere an diesem Biotoptyp ist die Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume auf engem Raum. Es gibt beschattete und sonnige Bereiche sowie verschiedene Obstbaumarten, oft mit unterschiedlicher Altersstruktur. Obstbäume bilden im Vergleich zu Bäumen im Wald früher Höhlen aus, die von zahlreichen heimischen Tieren als Lebensraum genutzt werden. Klassische Vertreter sind zum Beispiel der Steinkauz, der Gartenrotschwanz und der Grünspecht. Aber nicht nur Vögel bewohnen diese Höhlen; auch Käfer, Hornissen, Fledermäuse oder Gartenschläfer nutzen die geschützten Räume als Unterschlupf oder zur Aufzucht ihre Jungen. Ein im Zusammenhang mit Streuobstwiesen viel diskutiertes Thema ist der beste Zeitpunkt für die Mahd.
Die Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau (FLL) empfiehlt die Mahd zur „Margeritenblüte“. In den Agrar- und Umweltprogrammen in RLP sind dagegen feste Zeitpunkte benannt, die sich an der Brutzeit der Wiesenbrüter orientieren; meist der 15. Juni oder der 1. Juli.Optimal ist eine abschnittsweise Mahd zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Eine regelmäßige späte Mahd fördert unerwünschte Arten.
Bei Interesse an der Ausbildung zum Baumwart gibt es weitere Informationen unter www.kula-rlp.de/2025/07/10/baumwartinnen-fuer-streuobstbaeu me.
sg – LW 36/2025