Besetzung ohne parteipolitisches Kalkül?

In Rheinland-Pfalz brodelt derzeit die Gerüchteküche. Die Spekulationen, wer die Leitungsfunktion an den beiden Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) in Bad Kreuznach und Neustadt übernehmen wird, nehmen zu.

Beide Posten wurden nur intern ausgeschrieben, sodass es beispielsweise einem Kammerbeamten nicht möglich war, sich darauf zu bewerben. Trotz dieser Beschränkung sollen sich zahlreiche Beamte auf die Dienstleiterstellen beworben haben, insbesondere die Nachfolge von Rudolf Schunck scheint sehr begehrt zu sein. Gut informierte Kreise wollen wegen der Vielzahl der Bewerbungen sogar von einer zweiten Runde wissen, um die Zahl der Stellenaspiranten zu reduzieren. In Neustadt, so ist zu hören, sei die Zahl der Bewerbungen weit geringer. Wegen des mehr wissenschaftlich ausgerichteten Charakters dieses Dienstleistungszentrums soll im Anforderungsprofil der Doktortitel als Voraussetzung genannt sein, was die Zahl der möglichen Nachfolger von Dr. Hans-Peter Lorenz natürlicherweise beschränkt.

Während die Nachfolgefrage in Bad Kreuznach schon etwas stärker drängt, schließlich wurde Rudolf Schunck bereits vor über einem Monat offiziell verabschiedet, hat es in Neustadt noch etwas Zeit, wird aber ebenfalls noch vor den rheinland-pfälzischen Landtagswahlen entschieden.

Apropos Wahl: Es bleibt zu hoffen, dass politische Erwägungen bei der Besetzung keine Rolle spielen. Das Parteibuch ist nämlich ein völlig ungeeignetes Instrument, wenn es um die Befähigung zur Leitung der größten DLR im Lande geht. Fachliche und menschliche Kompetenz zur Führung einer Dienststelle sollten deshalb die entscheidenden Kriterien bei der Besetzung sein.

Henning Seibert