Bösartige Agitation
Solche apokalyptischen Bilder werden ihre Wirkung nicht verfehlen. Sie stiften Wut und Empörung und sie schaffen oder verstärken die Feindbilder: der Landwirt, der mit seiner Spritze auf dem Acker fährt, der Manager der Pflanzenschutzmittelindustrie oder der Politiker, der noch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verteidigt. Wegen der vage gehaltenen Behauptungen wie „das Unkrautvernichtungsmittel steht im Verdacht Krebs auszulösen“ – eine klassische Redewendung in der Agitation der Umweltverbände – können die Verantwortlichen kaum der Lüge überführt werden.
Dazu kommen völlig lächerliche sogenannte wissenschaftliche Befunde, die in Statistiken verarbeitet werden, bei denen man aufgrund der Probenzahl (zehn Urinproben) eigentlich gar nicht von „Pro Cent“ sprechen darf. Viele Menschen glauben jedoch diesen Unsinn und werden Druck machen. Es geht dabei längst nicht mehr um einzelne Pflanzenschutzmittel – die Neonikotinoide wurden schon aufgrund ähnlicher Agitation von Greenpeace verboten – es geht um die politische Willensbildung. Politik in den dafür eingerichteten Parlamenten und Gremien wird zunehmend bedroht von gezielter Falschinformation und Panikmache im Internet. Das einzig Tröstliche ist, dass es im Falle des BUND-Videos sehr viele Widersprüche gab und eine sehr negative Reaktion in der Presse. Von einer Einsicht war vom BUND bislang jedoch nichts zu hören.
Cornelius Mohr