Bouffier sagt runden Tisch zum Insektenschutz zu
Suche nach Lösung für Düngung auf gefrorenem Boden
Ministerpräsident Volker Bouffier hat in der Debatte um das Insektenschutzpaket und die neue hessische Düngeverordnung Verständnis für die Sorgen der Landwirte gezeigt. Für die Umsetzung des Insektenschutzes kündigte er am vergangenen Freitag im Beisein von Vertretern des Berufsstandes vor der Staatskanzlei in Wiesbaden einen runden Tisch unter anderem mit Vertretern der Landwirtschaft und Naturschutzverbänden an.

Foto: Mohr
Bouffier sagte außerdem, dass die Frage der Düngung auf gefrorenem Boden in einer Arbeitsgruppe aus Vertretern des Landesagrarausschusses und des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) behandelt und Möglichkeiten für eine praxisgerechten Start-Düngung erörtert werden. Wenn es Möglichkeiten gebe, sollten diese genutzt werden, machte Bouffier deutlich. „Wir wollen schauen, was geht.“
Der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Karsten Schmal, hatte dem Ministerpräsidenten zuvor für dessen Gesprächsbereitschaft gedankt. Schmal überreichte Bouffier die gemeinsamen Positionspapiere zum Insekten- und Gewässerschutz mit dem Hinweis, dass die Bauernfamilien von der derzeitigen Verbotspolitik der Bundesregierung sehr enttäuscht seien und sich im Stich gelassen fühlten. Dem Berufsnachwuchs werde durch die Flut an Auflagen und Beschränkungen der Einstieg in die Landwirtschaft verleidet. Notwendig seien Politikentscheidungen mit Augenmaß und Kooperationen mit der Landwirtschaft.
Olaf Pöhlmann von LsV bezeichnete die Umsetzung der Düngeverordnung in Hessen als einen Tiefschlag für die Bauern. HBV-Vizepräsident Thomas Kunz bat den Ministerpräsidenten, das ungelöste Problem „Düngung auf gefrorenem Boden“ anzugehen. Bouffier wies darauf hin, dass die neue Düngeverordnung durch die Binnendifferenzierung in Hessen Verbesserungen gebracht habe.
Bei den gemeinsamen Protestaktionen von HBV, LsV und der Hessischen Landjugend unter der Überschrift „Insekten- und Gewässerschutz MIT der Landwirtschaft“ rollten vergangene Woche erneut rund 50 Traktoren durch Wiesbaden. Anlaufstellen waren das hessische Umweltministerium und das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG, siehe Fotos).