Emissionsmessungen in Außenklimaställen durchgeführt
Werte in drei Schweinemastbetrieben gesammelt
Das Land Hessen hat Emissionsmessungen bei Außenklimaställen für Schweine durchführen lassen. Die Ergebnisse bewiesen, dass Tier- und Umweltschutz vereinbar seien, teilt das hessische Landwirtschaftsministerium in einer Presseerklärung mit. Mit dem richtigen Management durch den Betriebsleiter könnten Außenklimaställe sogar besser sein als geschlossene, zwangsbelüftete Stallungen.

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In Planung ist eine Handreichung für Genehmigungsbehörden
Baubehörden sollten diese Messungen nach Empfehlungen des Ministeriums bei der Genehmigung anstehender Stallbauprojekte berücksichtigen und darauf hinwirken, dass Ställe mit geringeren Emissionswerten gebaut werden, so die Pressemitteilung weiter. Um den Baubehörden das Vorgehen bei den künftigen Bewertungen zu erleichtern, will das Ministerium nach eigenen Angaben einen Leitfaden als Handreichung für die Genehmigungsbehörden erarbeiten. Außerdem würden die Erkenntnisse in die landwirtschaftliche Beratung einfließen und man werde Landwirte ermutigen, in zukunftsorientierte Ställe zu investieren, die Tierwohl und Umweltschutz vereinen. Hessen biete dabei bereits ein verlässliches Förderangebot.
Fachkreise halten Ergebnisse zunächst für wenig aussagekräftig
Als zunächst wenig aussagekräftig werden die Ergebnisse von Fachkreisen auf Bundesebene beurteilt, so erste Rückmeldungen auf Nachfrage des LW. Es seien zwar Messungen in drei Praxisbetrieben mit Außenklimabedingungen vorgenommen worden, es handele sich aber um drei unterschiedlich gestaltete Stallsysteme – ein geschlossener Stall mit Auslauf, ein Pigport-Stall und ein Offenfrontstall. Eine statistische Absicherung der Ergebnisse allein anhand dieser Datengrundlage sei nicht möglich, deshalb könnten sie in dieser Form nicht zur Berechnung von Referenzwerten für die Immissionsbewertung von Außenklimaställen herangezogen werden.
LW – LW 5/2020