Engagement und Erfolg in der Rinderzucht gewürdigt

HBV-Ehrenplakette für Betrieb der Familie Reinhard

Die herausragenden züchterischen Erfolge der Familie Reinhard aus Brechen wurden kürzlich vom Hessischen Bauernverband (HBV) mit der Ehrenplakette für herausragende Erfolge in der Tierzucht gewürdigt. HBV-Präsident Karsten Schmal betonte die hohen Anforderrungen für die Vergabe der Plakette und ging auf die Fortentwicklung des Betriebes und die hohen Leistungen in der Rinderzucht der Herde der Familie von Volker Reinhard aus Brechen ein.

HBV-Präsident Karsten Schmal und HBV-Vizepräsident Armin Müller würdigten die herausragenden Erfolge der Familie Reinhard mit der HBV-Ehrenplakette für besondere Erfolge in der Tierzucht.

Foto: Jost Grünhaupt

Vor annähernd 30 Jahren begannen Johanna und Volker Reinhard mit dem Aufbau ihrer Charolais-Herde. Mit Ãœbernahme des Betriebes erweiterten sie nicht nur die Betriebsfläche kontinuierlich auf heute über 60 ha, welche im Nebenerwerb bewirtschaftet werden, sondern stockten die Charolais-Herde Zug um Zug auf die heutige Herdengröße mit 26 Kühen plus kompletter Nachzucht auf. „Herzstück“ des Betriebes war und ist die Charolais-Zucht. Bereits in den 90er Jahren wurde in Gemeinschaft mit einer befreundeten Zuchtstätte der erste französische Bulle eingesetzt.

In der gesamten züchterischen Arbeit steht als maßgebliches Ziel eine typstarke Kuh mit besten Fundament- sowie problemlosen Kalbeeigenschaften und einem einwandfreien Charakter. „Für Tiere, die diese Anforderung nicht erfüllen, haben wir auf unseren Hof keinen Platz, so Volker Reinhard.“ Als Basisbullen der zurückliegenden Jahre sind die Vererber Paris, Uran, Amadeus oder Ricardo anzusehen. Auf sie folgte der sehr typstarke Vererber Capone, der oft erfolgreich ausgestellt wurde und im Jahr 2011 den Titel Hessenchampion beim Fleischrindertag erhielt.

Hohe züchterische Bedeutung hatte der Vererber Unickel, dessen Söhne in hessische und überregionale Betriebe verkauft wurden. Noch mehr hat dieser Bulle die Herde auf der weiblichen Seite geprägt und einige wertvolle Zuchtkühe hinterlassen. Neben der erfolgreichen Beteiligung bei Schauen ist es für Volker und Sebastian Reinhard besonders wichtig, beste Tiere über die verschiedenen Wege am Zuchtviehmarkt zu platzieren. Vorrangig gilt der Fleisch­rin­dertag in Alsfeld, bei dem in den zurückliegenden Jahren konstant erstklassige Bullen angeboten wurden, die auf starke Nachfrage gestoßen sind und wiederholt an Zuchtbetriebe in Hessen und darüber hinaus verkauft werden konnten.

Eines der besten Beispiele dafür ist der Unickel-Sohn Nico, der in einem westfälischen Zuchtbetrieb äußerst erfolgreich war. Zu den nachgewiesenen Erfolgen auf dem Zuchtviehmarkt auf der weiblichen Seite zählen ohne Frage die in den zurückliegenden Jahren angebotenen Spitzenfärsen bei der bundesweiten Veranstaltung „Best Of“ in Groß Kreutz. Die Qualität der dort angebotenen Tiere kam vor allem dadurch zum Ausdruck, dass Zuchtbetriebe aus allen Regionen Deutschlands Rinder aus dem Betrieb Reinhard erworben haben, damit wird der Standard der angebotenen Tiere deutlich unterstrichen.

Ebenso ehrenamtlich in der Fleischrinderzucht aktiv

Bei der Würdigung der betrieblichen Leistung unterstrich HBV-Präsident Schmal, dass die komplette Arbeitserledigung und der umfangreiche züchterische Einsatz nur möglich ist, weil sich die gesamte Familie engagiert einbringt. Wenn dann noch ehrenamtliche Arbeit in mehreren Bereichen der Fleischrinderzucht geleistet wird, wie es Volker Reinhard seit Jahren umsetzt, ist dieses besonders erwähnenswert und nicht zu unterschätzen. Eine beachtliche Zahl an Züchterkollegen und Gästen waren der Einladung auf den Hof nach Brechen gefolgt und konnten sich bei der Besichtigung der Rinder vor Ort von der Qualität der Herde und insbesondere des heranwachsenden Jahrganges ein Bild machen.

Grünhaupt, LLH Kassel – LW 37/2016