Fit für den Winter
Winterungen müssen auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden. Ziel ist es, stabile Pflanzen mit kräftigen Wurzeln und ausgewogenem Entwicklungsfortschritt in den Winter zu führen. Zu dichte Bestockung und übermäßige Blattmassebildung erhöhen das Risiko der Auswinterung und die Krankheitsanfälligkeit in allen Winterungen.
Bei Kontrollbegehungen der einzelnen Bestände ist individuell auf Schädlinge zu achten. Blattläuse als Virusvektoren im Herbst, Laufkäfer und Schnecken oder Mäuse können in milden Wintern schwerwiegende Schäden verursachen. Gegen Schädlinge müssen entsprechende Pflanzenschutzmaßnahmen ergriffen werden.
Frühzeitige Maßnahmen gegen Gräser und Unkräuter sichern die Konkurrenzfähigkeit der Kulturpflanzen. Nach einer Behandlung muss der Wirkungserfolg beobachtet werden. Noch im Winter ergeben sich immer wieder passende Gelegenheiten zur späteren Nachbehandlung mit hocheffizien-
ten Mitteln. Ziel ist es, bestmöglich etablierte Winterungsbestände zu generieren, die ohne Konkurrenzpflanzen in den Winter geführt werden.
Auch die Nährstoffversorgung spielt eine zentrale Rolle. Besonders Phosphor und Kalium stärken Wurzelbildung und Frosthärte. Gleichzeitig sollten Stickstoffgaben, wenn überhaupt zulässig, vor Winter maßvoll erfolgen, um übermäßiges Wachstum zu vermeiden, was die Frostresistenz mindern könnte. Der Bestand sollte dennoch nicht „hungernd“ in den Winter gehen. Mikronährstoffe wie Bor, Mangan oder Zink unterstützen die Vitalität zusätzlich.
Wer jetzt auf sorgfältige Pflege und angepasste Maßnahmen setzt, ermöglicht es den Kulturen, gesund zu überwintern und unter optimalen Voraussetzungen ins Frühjahr zu starten. Vitale und zügig in der Entwicklung voranschreitende
Bestände bieten Aussicht auf hohe Erträge.
Simon Freitag, DienstleisÂtungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück
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