Gute Stimmung bei der Zuchtviehauktion Bitburg

Über die Hälfte der Tiere ging ins Ausland

Trotz der hochsommerlichen Temperaturen und damit allerbestem Heuwetter kamen ausreichend Kunden zur Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West am 3. Juni in die Auktionshalle nach Bitburg. Bei zügigen Geboten konnten alle Zuchtrinder flott zugeschlagen werden. Nach der Versteigerung wurden mehr als die Hälfte aller Tiere für das Ausland verladen.

Alfred Bormann hat gut lachen: Verdientermaßen erlöste er für seine züchterische Arbeit mit dieser Desk-Tochter 2 200 Euro. Sie produziert zukünftig im Landkreis Bernkastel-Wittlich.

Foto: Grebener

Der bekannte Rotbuntzüchter Johann Hoffmann aus Stockem war mit zwei ganz hervorragenden rotbunten Colour P-Söhnen aus einer allerbesten tiefen Kuhfamilie angereist. Beide Bullen überzeugten durch ihre sehr gute Entwicklung. Immerhin waren sie gerade zwölf Monate alt und dies alles bei einem tadellosen Exterieur. Dies wurde bereits bei der Herdbuchanerkennung mit entsprechenden Noten gewürdigt. Bei beiden Bullen steht die aus dem Schauring bekannte JOH Alina (v. Talent) als Stammkuh. JOH Alina wurde in der sechsten Laktation mit 92 Punkten exzellent bewertet und leistet bereits seit sieben Laktationen kontinuierlich über 10 000 kg Milch. Ihre Tochter, JOH Aline, ist eine 87 Punkte Twister-Tochter, die wiederum eine 86 Punkte Curtis-Tochter hat, aus der der Preissieger hervorgeht. Bei der Curtis-Tochter fallen besonders, neben den hohen Milchleistungen, die 3,61 Prozent Eiweiß ins Auge. Ein Milchviehhalter aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm ersteigerte diesen fehlerfreien Bullen für 1 900 Euro. Der zweite Colour P aus dem Betrieb Hoffmann hat direkt die Twister-Tochter als Mutter, die immerhin schon fünf Laktationen produziert, und das bei einer Höchstleistung von fast 13 000 kg Milch. Er geht für 1 800 Euro ins Saarland. 1 500 Euro erlöste Matthias Nosbisch aus Niederweis für seinen Anton-Sohn NH Antolos, der mit Planet und Bolton eine tiefe nordamerikanische Kuhfamilie im Background hat.

Stefan Struben, Dahlem, erlöste den Tageshöchstpreis

Der bekannte Holsteinzuchtbetrieb Struben aus Dahlem ist fast bei jeder Zuchtviehversteigerung in Bitburg mit Holsteinzuchtrindern vertreten. Auch diesmal erlöste Stefan Struben den Tageshöchstpreis von 2 600 Euro, den ein luxemburgischer Züchter bereit war für die sehr gute, ja fast exzellente, hornlose Mitey P-Tochter Bessy zu investieren. Mit Zealand und Ludox stehen bewährte Vererber im Stammbaum, und auch die Inhaltsstoffe mit fast 3,7 Prozent Eiweiß sind erwähnenswert. Doch den Ausschlag für dieses Rind gab ihre makellose Erscheinung. Sehr groß, lang gestreckt, fehlerfreie Übergänge und das alles auf einem super Fundament beschreiben nur die eine Hälfte. Die andere Hälfte ist das exzellente Euter dieser Mitey P-Tochter. Lang, fest aufgehängt, super Zentralband und eine Strichplatzierung wie sie schöner nicht sein kann. Und diese Qualitäten hat sie nicht nur im Äußeren, sondern auch in ihrer Leistungskraft. In der ersten Kontrolle gab sie bereits 35 kg Milch. Die zweite aus dem Stall Struben ist eine Lauthority aus Suede x Lancelot, die für 2 000 Euro in den Landkreis Vulkaneifel wechselte.

Alfred Bormann aus Biesdorf, ebenfalls immer mit Top-Rindern vertreten, präsentierte im Auktionsring eine Desk-Tochter mit extrem vielen Vorzügen. Mit gerade einmal 22 Monaten abgekalbt zeigte sie sich sehr rahmig und top entwickelt. Mit Magier und Theo stehen altbewährte Bullen im Papier und dies bei Leistungen von 12 000 kg bei weit über 3,5 Prozent Eiweiß. Ein Züchter aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich ließ sich diese Qualitäten nicht entgehen und erhielt den Zuschlag bei 2 200 Euro.

Insgesamt ein kleines, aber sehr feines Angebot guter Rinder, die auch den Durchschnittspreis sogleich um 186 Euro ansteigen ließen, weil die Kunden bereit sind, für entsprechende Qualität auch Gebote abzugeben.

Die nächste Auktion in Bitburg findet am 9. Juli statt. Anmeldeschluss ist am 22. Juni (RUW, 06569 9690-0).

Grebener, ruw – LW 24/2015