Hasenpest in Rheinland-Pfalz
Kontakt mit auffälligen Wildtieren meiden
Der zurzeit vermehrt in Deutschland vorkommende Erreger der Hasenpest (Tularämie) ist nach sieben Jahren auch in Rheinland-Pfalz wieder nachgewiesen worden. Er wurde bei einem im Landesuntersuchungsamt (LUA) untersuchten Feldhasen aus dem Kreis Mayen-Koblenz festgestellt. Das Nationale Referenzlabor für Tularämie am Friedrich-Loeffler-Institut in Jena hat den Erregernachweis geführt. Das teilt das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz in Koblenz mit.

Foto: Michael Breuer
Deutschlandweit ist Francisella tularensis in diesem Jahr bereits 52 Mal festgestellt worden. In den Vorjahren waren es noch deutlich weniger Nachweise, wie das Landesuntersuchungsamt weiterhin mitteilt.
Vorsicht beim Wildzerwirken – gut durchgegart ist es unbedenklich
Erkrankte Wildtiere wirken matt und teilnahmslos, sie verlieren ihre Schnelligkeit und ihre angeborene Scheu. Wer ein solches Tier entdeckt, sollte sich ihm nicht nähern und es auf keinen Fall berühren, wird geraten.
Jäger sollten beim Aufbrechen und Zerwirken erlegter Tiere darauf achten, die einschlägigen Hygieneregeln einzuhalten. Hitze tötet den Erreger ab. Der Verzehr von Wildfleisch ist unbedenklich, wenn das Fleisch bei mindestens 60 Grad mindestens zehn Minuten lang durchgegart wird.
Der Mensch infiziert sich vorwiegend durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder mit deren Organen. Die Inkubationszeit beträgt drei bis fünf Tage. Die Erkrankung beginnt in der Regel mit einem Geschwür an der Eintrittsstelle des Erregers und einer Schwellung der lokalen Lymphknoten und/oder mit abrupt einsetzendem hohen Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen und Erschöpfungszuständen. Tularämie lässt sich mit Antibiotika behandeln, die Heilungschancen sind sehr gut. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt praktisch nicht vor.
Während in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr noch keine Tularämie-Erkrankung bei Menschen festgestellt wurde, meldet das Robert-Koch-Institut aus anderen Bundesländern 17 Fälle, heißt es in der Mitteilung des Landesuntersuchungamtes weiter.