Haubern holt Doppelsieg beim Hessischen Volkstanzturnier

Elf Tanzkreise nahmen am Wettbewerb in Grebenhain teil

Walzquadrille, Soltauer Kleinkette, Mona's Deligt, Wilhelmsburger Kontra, Großes Triolett und The Fairy Reel: So heißen die Siegertänze des 47. Volkstanzturniers der Hessischen Langjugend. Elf Tanzkrei­se mit rund 200 Volkstänzern aus sechs Trachtengruppen und Landju­gen­den Hessens gingen am vergangenen Samstag in Grebenhain im Vo­gelsberg an den Start. Über 100 interessierte Gäste kamen.

Gruppenbild bei der Siegerehrung zum Hessischen Volkstanzturnier 2014. Es gratulierte HBV-Vizepräsident Armin Müller (M.).

Foto: Antje Krauß

Es ging dabei aber nicht nur um Schritte, Taktgefühl und Ausstrahlung, sondern auch um Punkte. Die meisten Punkte gingen zum zweiten Mal in Folge in beiden Kategorien an die Landjugend Haubern. Vize-Hessenmeister auch in beiden Kategorien wurden die Titelverteidiger aus dem vergangenen Jahr: Die Folkloregruppe Linsengericht.

Den dritten Platz im Vierpaar- und Mehrpaarkreis sicherten sich die Fidelen Jossatalern. Im Mehrpaarkreis freute sich die Landjugend Geismar über den vierten Platz.

Auch im Vierpaar folgten die Tanzkreise aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg: Die Trachtengruppe Laisa, die Landjugend Geismar und die Landjugend Rosenthal. Den letzten Platz im Vierpaarkreis belegte der Landesvorstand, der zum ersten Mal mit einem eigenen Tanzkreis am Volkstanzturnier teilnahm. Knapp die Hälfte von ihnen hatte vorher noch nie das (Volks-)Tanzbein geschwungen und bewiesen so besonderen Mut und Ehrgeiz.

Die Mitglieder der Hessischen Landjugend begeisterte das Engagement des Gesamtvorstandes für den Volkstanz und spendeten viel Beifall. „Wir wollen zeigen, dass es hier vor allem um das Tanzen geht, um die Freude. Volkstanz verbindet, das haben wir in den Ãœbungsstunden deutlich gespürt“, sagte Lars Döppner, Vorsitzender der Hessischen Landjugend. Er forderte zugleich die Politik auf und sagte „Brauchtumspflege und Volkstanz brauchen auch politischen und finanziellen Rückhalt“.

Die Vogelsberger Landjugend richtete erstmals das Hessische Volkstanzturnier aus. „Für uns stellte das Volkstanzturnier eine besondere Herausforderung dar, da die Vogelsberger Landjugend seit Jahrzehnten nicht mehr selbst tanzt. Wir haben uns das Turnier im letzten Jahr in Wehrheim angeschaut und wollten gerne selbst eine so große Veranstaltung ausrichten und den Tänzern diese Plattform bieten“, so Daniel Hombach, Vorsitzender der Landjugend Vogelsberg.

Fünf Tanzrichter hatten Füße, Trachten, Gesichter und Hände gut im Blick und die Tanzbeschreibung vor sich. Bei der Bewertung mussten sie viele Kriterien im Kopf haben: Haltung, Musikalität, Technik, Raumaufteilung, Gesamteindruck und das exakte Tanzen nach der vorgelegten Tanzbeschreibung. In drei Runden wurden ein Pflichttanz, der für alle Gruppen dieselbe Tanzbeschreibung vorgibt, und zwei frei wählbare Kürtänze, von denen einer seinen Ursprung in Hessen haben sollte, präsentiert. Maximal 24 Punkte darf ein Tanzrichter pro Tanz vergeben, pro Tanz können so 120 Punkte und am gesamten Tag 360 Punkte erreicht werden. Da auf einem sehr hohen Niveau getanzt wurde, lieferten sich die Gruppen Kopf an Kopf-Rennen.

Ausklang fand der Abend mit einer großen Siegerehrung und den besten Grüßen aus der Politik und vom Hessischen Bauernverband bevor die Band „No Limit“ aufspielte. „Gute Stimmung und die Begegnung der Volkstänzer ist uns das Wichtigste. Das haben die Vogelsberger super hin bekommen“, so Carolin Hecker, Vorsitzende der Hessischen Landjugend.

Nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Das 48. Volkstanzturnier richtet die Landjugend Waldeck am 22. November 2015 in Rhenegge aus.

Nadine Nixdorff – LW 49/2014