Heunetze sind besser als ihr Ruf
Auswirkungen auf die Tiergesundheit untersucht
Ob aufgehängt in der Box oder über dem Heu in der Raufe – in fast allen Ställen werden Heunetze verwendet. Doch manche sehen dadurch die Pferdegesundheit gefährdet. Was ist dran an den Warnungen? Die Agrarjournalistin Gisela Ehret hat sich mit dem Thema beschäftigt.
Foto: Ehret
Tiere müssen ständig kleine Mengen Futter aufnehmen
Bei unseren domestizierten Pferden haben sich diese Bedürfnisse kaum verändert. Ihr Futteraufnahmeverhalten ist eng verbunden mit dem Verdauungstrakt: Sie müssen ständig kleine Mengen Futter aufnehmen. Die immer noch in vielen Ställen übliche Praxis, Pferde in Boxen zu stellen und ihnen zwei- bis dreimal am Tag loses Heu vorzulegen, steht im Gegensatz dazu. Die Folge sind Verhaltensstörungen und Verdauungsprobleme, die bis zu Magengeschwüren oder Koliken reichen können. Je naturnaher Pferde leben und je mehr ihre Verhaltensweisen denen von Wildpferden ähneln, desto besser für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Sogenannte Slowfeeder, also Fütterungseinrichtungen, die die Fressgeschwindigkeit bremsen, sind deshalb zu Recht weit verbreitet und werden immer beliebter. Neben den althergebrachten Heunetzen können das auch Heukisten mit Lochplatten, Heutonnen mit Löchern oder Raufen mit Gitter über dem Heu sein. Die Bandbreite an Slowfeedern ist groß. Die Netze selber gibt es in allen erdenklichen Formen, als Sack, als rechteckige Tasche, in Rundballenform oder als großes Tuch für die Nutzung mit einem Rahmen in der Raufe. Auch die Maschenweiten unterscheiden sich. Für Ponys und übergewichtige Pferde wählt man eher engere Maschen, für Großpferde oder ältere Pferde weitere.
– LW 51/2025
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