Hoher Besuch im Deutschen Kartoffelmuseum

Förderung für das Kartoffelmuseum in Fußgönheim

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner war gemeinsam mit Torbjörn Kartes, Mitglied im Bundestag und dem Landtagsabgeordneten Johannes Zehfuß, beide von der CDU, Anfang August im Deutschen Kartoffelmuseum, um Zuwendungen von 50 000 Euro aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium offiziell zu übergeben.

Die Ehrenamtlichen des Deutschen Kartoffelmuseums wie Armin Roffhack von der RVB Beindersheim (l.), Dr. Ludwig von Heyl und Johannes Zehfuß (2.v.r.) sowie Torbjörn Kartes (r.) freuen sich mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner über die Weiterentwicklung des Kartoffelmuseums.

Foto: Peter Müller

Das Deutsche Kartoffelmuseum in Fußgönheim ist eines von nur drei Kartoffelmuseen in Deutschland. Es gibt sonst lediglich noch ein Kartoffelmuseum in München und ein Kartoffelmuseum in Stremlow. Das Kartoffelmuseum Fußgönnheim wurde 1988 vom Verein „Deutsches Kartoffelmuseum Fußgönheim“ eröffnet. Initiator war Karl Freidel, der vor zwei Jahren im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Ursprünglich war das Gebäude eine jüdische Synagoge und nur durch den Verein wurde es möglich, dieses zu erhalten und vor dem Verfall zu bewahren. Trotz Corona haben im letzten Jahr etwa 50 Führungen stattgefunden – interessiert waren hiesige Schulklassen, aber auch Gruppen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland. Normalerweise ist das Museum jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr geöffnet – im Juli und August ist das Museum geschlossen. Allerdings besteht die Möglichkeit, Sonderführungen anzufragen. Die Kontaktdaten sind unter www.deutscheskartoffelmuseu... nachzulesen.

Der Vereinsvorsitzende Dr. Ludwig von Heyl betonte in seiner Rede, dass es für ihn und den Verein eine große Ehre und Freude sei, Julia Klöckner vor Ort zu begrüßen. Alle geben ehrenamtlich ihr Bestes, um die große Bedeutung der Kartoffel für die Ernährung bekannt zu machen. Der Verein sei im Moment im Umbruch und in der Phase einer Neuorientierung, daher komme die finanzielle Unterstützung zur rechten Zeit, um geplante Vorhaben durchzuführen.

Lehrküche, um Jugend für die Kartoffel zu begeistern

So soll mit dem Geld das Museums-Dach, die Fenster und die Heizung auf den neuesten Stand der Energietechnik gebracht werden. Der kleine „Innenhof“ soll ein Dach bekommen und das anschließende Gebäude eine Lehrküche, um Kindern und Jugendlichen – möglichst einmal die Woche – die Möglichkeit zu geben, unter Anleitung eigene Kartoffelgerichte herzustellen. Hiermit soll es für alle Interessierten die Möglichkeit geben, wieder eine Beziehung zu diesem natürlichen Lebensmittel aufzubauen. Wer weiß, wo die Kartoffel herkommt, die er verzehrt, welche Geschichte dieses Nahrungsmittel durchlaufen hat und welche Möglichkeiten die Kartoffel in der täglichen Küche bietet, isst lieber Kartoffeln. Mit diesem runden Konzept sehen die Verantwortlichen eine gute Zukunft für das Deutsche Kartoffelmuseum.

Dazu fiel Julia Klöckner eines der Lieblingsgerichte aus ihrer Kindheit ein, das ihre Oma für sie kochte: „Schales“, hergestellt aus Kartoffeln, Dörrfleisch und Eiern, das es in unzähligen Abwandlungen gibt. Und alle Variationen sind lecker, denn schließlich ist die Kartoffel ein regionales, gesundes und glücklicherweise auch wieder modernes Nahrungsmittel.

Landtagsabgeordneter Johannes Zehfuß hat seit Langem Sponsoren gesucht. Steter Tropfen höhle den Stein freute sich Zehfuß. Klöckner betonte die Wichtigkeit dieser einzigartigen Maßnahme, die Historie mit dem Erleben der regionalen Produktion zu verbinden. Dies zu unterstützen, sei ihr ein Anliegen. „Unsere tägliche Nahrungsaufnahme verändert sich. Da ist es gut, zu wissen, wo etwas hergestellt wird – auch vor dem Hintergrund der Klimakrise. Denn kurze Wege zum Verbraucher sind immer besser als lange Wege“, fasste Klöckner zusammen.

Peter Müller – LW 33/2021