Holzwärme – romantisch oder schädlich?
Die Holzverbrennung in Deutschland ist klimaneutral
In jüngster Zeit steht die Holzenergie zunehmend in der Kritik von Medien und Umweltverbänden. Das führt zu Verunsicherung. Aber was ist dran an der Kritik? Das Technologie- und Förderzentrum in Straubing (TFZ) forscht seit vielen Jahren auf dem Gebiet der energetischen Nutzung von Holz und gibt Argumente zur Holznutzung.

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Eine Verbrennung sei immer eine chemische Reaktion. Egal ob Öl, Gas, Holz oder Kohle: Bei jeder Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen werde CO2 freigesetzt. Aber man muss unterscheiden. Betrachtet man nur die reine Verbrennung, schneidet Erdgas tatsächlich am besten ab und verursacht die geringsten CO2-Emissionen. Ist die Antwort dann nicht ganz klar: Erdgas ist am wenigsten klimaschädlich? Nein, denn auch wenn Erdgas am wenigsten CO2 beim Verbrennen freisetzt: Entscheidend ist, woher der darin enthaltene Kohlenstoff stammt. Beim Holz wurde er erst vor kurzer Zeit aus dem natürlichen Kreislauf entnommen. Im Gegensatz dazu stammt der Kohlenstoff bei Erdgas, Heizöl oder Kohle aus Millionen Jahre alten Lagerstätten – wir verbrennen damit buchstäblich uralte Bäume, Plankton und andere organische Verbindungen. So bringen wir zusätzlichen Kohlenstoff in die Atmosphäre, der gewissermaßen seit dem Aussterben der Dinosaurier fest gebunden und damit für die Atmosphäre ungefährlich tief im Erdreich lagerte.
Neben CO2 können beim Verbrennen von Holz noch weitere klimaschädliche Abgase wie Methan oder Lachgas entstehen. Gemäß Berechnungen des Umweltbundesamts liegen die klimawirksamen Emissionen beim Verbrennen von Holzbrennstoffen deutlich unter denen von Heizöl, Erdgas oder auch von Wärmepumpen, die mit dem aktuellen deutschen Strommix betrieben werden – und das insgesamt betrachtet, also inklusive der Energie, die beispielsweise für die Pelletierung oder den Transport benötigt werde, schreibt das TFZ.
Das Verbrennen von Holz sei nicht automatisch klimafreundlich. Damit eine Holznutzung nachhaltig sei, müsse der Kohlenstoffkreislauf intakt bleiben. Das heißt, dass es ein Gleichgewicht geben muss zwischen gefällten Bäumen und neu gewachsenen. Das ist in Deutschland der Fall, im Ausland kann dies nicht garantiert werden.
tfz/zep – LW 50/2023