Erst Koexistenz in den Köpfen, dann auf dem Feld
Auf den letzte Woche zu Ende gegangenen DLG-Feldtagen in Thüringen sind die Befürworter der Grünen Gentechnik nun mit mehreren Veranstaltungen in die Offensive gegangen, um rechtswidrigen Feldzerstörungen entgegenzutreten (s. S. 20). Vor allem auf diesem Gebiet wird teilweise erbittert diskutiert und prozessiert.
Nüchtern betrachtet schadet es dem Wirtschaftsstandort und dem Rechtsstaat Deutschland, wenn nicht einmal die Erforschung der von gentechnisch veränderten Pflanzen ausgehenden Risiken möglich ist. Selbst diese scheitert am militanten Widerstand einiger InteÂressengruppen.
Hier tut eine Versachlichung der Diskussion dringend not; die Risiken und der Nutzen müssen objektiv gegeneinander abgewogen werden, wie in anderen Bereichen auch. Beispielsweise geht von Bienen für Allergiker – und nicht nur für sie – unter Umständen akute Lebensgefahr aus. Man geht nun aber auch nicht her und brennt mit dem Flammenwerfer sämtliche Bienenstöcke nieder. Der Nutzen der Bienen ist eben höher als die durchaus realistische Gefahr, dass durch sie Menschen zu Tode kommen.
Erst muss eine Koexistenz in den Köpfen möglich sein, dann ist auf dem Feld ein NebeneinanÂder erreichbar.
Karsten Becker