Sommer ade

Die kühle, nasse und windige Witterung der letzten Tage lässt den nahenden Herbst ahnen.  Mit den Temperaturen sind noch andere Werte in einen deutlichen Abwärtstrend geraten: Der  Ölpreis sinkt, der Euro fällt und auch die Erzeugerpreise für Getreide haben sich in den letzten Wochen deutlich abgekühlt. Leider stellen die weiter ho-hen Produktionskosten für viele Landwirte zunehmend ein Problem dar: Haben sie in den letzten Monaten bei hohen Getreidepreisen „nur“ den Gewinn geschmälert, so rücken sie jetzt noch stärker in den Focus. Also sind bei der Herbstaussaat des Getreides – wie schon immer – unbedingt die Kosten im Auge zu behalten. Auch wenn die Dieselpreise aktuell etwas gefallen sind, so stellt doch der Spritverbrauch, etwa bei der Stoppel- und Bodenbearbeitung, einen erheblichen Kostenfaktor dar.
Das Geld dafür ist allerdings gut angelegt. Gerade die Stoppelbearbeitung bietet vielfältige (verfahrens-) technische Möglichkeiten, wobei die Arbeitsqualität hinsichtlich der Verteilung und Einarbeitung der Erntereste im Vordergrund steht. Wer hier am falschen Ende spart, kann in der Endabrechnung im kommenden Jahr draufzahlen. Wer wüsste das besser als die Praktiker selbst? Daher haben die landwirtschaftlichen Wochenblätter in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Nieder-sachsen eine Umfrage zu Stoppelbearbeitungsgeräten durchgeführt, an der über 1200 Bauern teilgenommen haben. Die Ergebnisse können Sie in dieser Ausgabe ab Seite 27 erfahren. 
Für die Zukunft ist wegen der unveränderten Rahmenbedingungen mit anhaltend sinkenden Getreidepreisen nicht zu rechnen; sie werden nach dem kurzzeitig hohen Angebot eher wieder anziehen. Und auch das Wetter wird im Herbst sicherlich noch einmal besser werden und den Grundstein für die kommende Ernte legen.

 

Karsten Becker