Große Würfe erfordern ausgeklügeltes Management

Ziel in der Ferkelproduktion ist es, den Erlös zu maximieren, und dies bedeutet in vielen Betrieben, die Zahl der abgesetzten Ferkel zu steigern. Werden im eigenen Betrieb zu wenig Ferkel geboren, kann eine Umstellung der Genetik einen Sprung nach vorn bringen: Da werden pro Wurf schnell 16 Ferkel im Durch­schnitt geboren, die aber auch aufgezogen werden müssen. Die Anforderungen an den Be­triebsleiter steigen dadurch erheblich: Ferkel müssen nach der Geburt zwischen Sauen umsortiert und Ammen eingesetzt werden. Hier gibt es mehrere Varianten, beispielsweise können Sauen, die zuvor einen Wurf gesäugt haben, als Ammen genutzt werden. Oder es wird eine Sau der vorherigen Abferkelwoche abgesetzt und mit neuen Ferkeln bestückt. Die zehn Tage alten eigenen Ferkel dieser Sau werden dann an einer anderen abgesetzten Sau weiter gesäugt.

Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung technischer Ammen. Erfahrungen mit einer solchen Technik, an denen die Ferkel ab dem fünften Lebenstag mit Prestarter in Breiform gefüttert werden, hat die Versuchsstation Futterkamp in Schles­­wig-Holstein gesammelt. Diese Ferkel brauchen optimale Umweltbedingungen, damit sie gut wachsen. Nach den Erkenntnissen der Versuchsstation sollten die Erwartungen allerdings nicht zu hoch angesetzt werden. Nur 135 Gramm tägliche Zunahme im Durchschnitt und ein Absetzgewicht von 5,7 Kilogramm – bei starken Schwan­kungen zwischen den Durchgängen – wurden erreicht. Die Tie­re holten jedoch in der anschließenden Aufzucht wieder auf. Mehr zum Management großer Ferkelwürfe lesen Sie in unserem Beitrag ab Seite 12.

Marion Adams