Der Holzmarkt erholt sich

Gerade beginnen die Preisverhandlungen zwischen Waldbesitzern und Sägeindustrie wieder. Die Fichte B-Ware wird einen Preis zwischen 70 und 80 Euro/fm erreichen. Fallen wird der Preis relativ sicher nicht, denn im Nadelholz herrscht bundesweit eine Mangelsituation, während im Laubholz die Überschüsse dominieren.

Die höheren Preise deuten auf ein Ende der Auswirkungen der Immobilien- und Finanzkrise auf die Forst- und Sägebranche hin. Wurden die Kapazitäten der Sägeindustrie zuvor durch den weltweiten Bauboom stark ausgeweitet, werden nun die Überkapazitäten sichtbar. Im ersten Halbjahr 2009 wurden rund 20 Prozent weniger Nadelholz eingeschnitten als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bei Laubholz wurden sogar knapp 30 Prozent weniger eingeschnitten. Das sind die Auswirkungen der Finanz- und Immobilienkrise weltweit.

Was bedeutete dies für Privatwaldbesitzer? Bäume stehen lassen, ist doch klar. Der Einschlag wird auf das Notwendigste beschränkt. An eine Durchforstung denken da die wenigsten. Doch selbst bei schlechter Marktlage ist es sinnvoll, bei einem Höhen-Durchmesser-Verhältnis größer 75 zumindest einen Bedränger pro Zielbaum zu fällen. Mit dieser Maßnahme, die in der Durchforstungshilfe von Dr. Joachim Klädtke und Prof. Peter Abetz ab Seite 33 vorgestellt wird, kann der Privatwaldbesitzer der Zukunft gerecht werden und sich dennoch der Marktlage anpassen. Die Durchforstungshilfe der beiden Forstwissenschaftler wurde bereits in der Praxis getestet und weiter verfeinert. Ausgehend von der Oberhöhe werden Entscheidungshilfen gegeben, die es dem Waldbesitzer erleichtern, den richtigen Zeitpunkt für eine Durchforstung zu treffen. Steigt der Preis, kann die Z-Baum-orientierte Auslesedurchforstung durchgeführt werden.

Elke Setzepfand