Die Erfolgsstory Dornfelder geht weiter

Nach der Mengenexplosion bei Dornfelder um die Jahrtausendwende und den folgenden Anstrengungen, sowohl Qualität als auch Quantität in den Griff zu bekommen, ist es um den eins­tigen Shootingstar wieder ruhiger geworden. Vergessen die emotional geführten Streitereien um die 68-Grad-Oechsle-Regelung und die schädlichen Diskussionen wegen zweifelhafter Qualitäten bei übergroßen Erntemengen. Ruhe eingekehrt ist auch an der Preisfront und dies trotz weiter steigender Angebotsmengen. Inzwischen werden in Rheinland-Pfalz über 1,1 Mio. hl Dornfelder verkauft. Tendenz leicht steigend.
Aber nicht nur die Mengen haben sich in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht, sondern auch die Absatz­kanäle haben sich gewandelt. Wurden zu Beginn dieses Jahrtausends noch fast 50 Prozent des Dornfelders von Weingütern vermarktet, so sind es jetzt die Handelsunternehmen, die das Gros verkaufen. Inzwischen sind das fast 900 000 hl, also knapp 80 Prozent der Gesamtmenge.
Eindrucksvoll auch die qualitätsgeprüfte Dornfelder Menge, die in der Pfalz 43 Prozent höher liegt als bei Riesling und dies im größten Rieslinganbaugebiet Deutschlands. Der Spätburgunder schafft nur ein Viertel der geprüften Dornfeldermenge, und der Portugieser liegt immerhin noch bei mehr als einem Drittel des roten Bestsellers. Aufschlussreich ist darüber hi­naus ein Vergleich zum Vorjahr. Die geprüfte Dornfeldermenge in Rheinland-Pfalz lag 2009 im Vergleich zur Qualitätsweinerzeugung des Vorjahres bei 120 Prozent.
Auf den Plätzen folgen Grau- und Spätburgunder mit etwa 90 Prozent. Der Riesling liegt bei unter 80 Prozent. Zwar hat der Dornfelder seine preisliche Spitzenstellung im Fassweinsektor verloren, ein sicheres Geschäft ist mit dieser Rebsorte jedoch weiterhin möglich.
Henning Seibert