Luxus auf dem Brennholzmarkt

Erst sprach man von einem Brennholzboom. Doch nun hält dieser schon einige Jahre an, und die Nachfrage nach Brennholz steigt stetig weiter, keine Änderung in Sicht. Aus Hessen sind Meldungen, wie „Industrieholznachfrage nicht zu befriedigen“ zu lesen. Wurden in Hessen im vergangenen Jahr noch 23,50 Euro/Rm bezahlt, sind es nun 28 Euro/Rm bei Fichte. In Rheinland-Pfalz verzeichnete man 2009 landesweit einen Absatzrekord von 760 000 Fm an Brennholz. Für Laubholz – zu über 95 Prozent besteht Brennholz in Rheinland-Pfalz aus Laubholz – wurden Preise zwischen 42,50 bis 49 Euro/Fm erzielt.

Auch auf der Messe Forst live in Offenburg zeigten sich die Folgen dieser Entwicklung. Während die Selbstwerber zu Beginn des neuen Brennholzzeitalters günstige Holzspalter kauften, bevorzugen sie nun die Profigeräte. Jeder hat schon seine Erfahrungen gemacht und ist dabei, seine Arbeitskette zu optimieren. Trocknen als Meterware oder als Scheitholz, brauche ich ein Bündelgerät? Hat die Wippsäge ausgedient? Kann ich die Brennholzbereitung alleine stemmen? Das sind Fragen, aus denen sich konkrete Maschinenwünsche ergeben.

Was im Kleinen läuft, das ist auch im Großen im Gange. Waldbesitzer, die einst mal nebenher für sich, einige Nachbarn oder Freunde Brennholz gemacht haben, legen sich professionelle Gerätschaften zu, wie einen Rückewagen mit Kran. Dazu ein praktischer Bündler, ein langes Schwert an die Motorsäge und schnell sind einige Raummeter Brennholzscheite produziert. Wer einen Spaltautomat einsetzt, mit Fließbändern arbeitet und eine Trommel in die Arbeitskette integriert, der erzeugt Premiumholz, ohne Splitter. Auch für dieses Luxusbrennholz gibt es eine Kundschaft. Die Industrialisierung der Brennholzproduktion hat somit längst begonnen.

Elke Setzepfand