Wetter sorgt für Spargelernte mit guten Preisen

Hm, Spargel, endlich ist der Frühling da. So denken viele Deutsche, nicht umsonst sind wir die Weltmeister im Spargelessen. Spargel – bodenständig und edel – wird in Hessen auf einer Fläche von 1 850 Hektar (ha) und in Rheinland-Pfalz auf 1 100 ha angebaut. Insgesamt werden deutschlandweit 22 000 ha mit Spargel bewirtschaftet. Eine deutsche Ernte von 98 000 t, wie im vergangenen Jahr, genügt, um den einheimischen Verbrauch zu decken. Doch wurden auch 2009 rund 25 000 t Spargel importiert, überwiegend aus Griechenland und Peru. Muss das sein?

Betrachtet man das Angebot genauer, dann ist schnell zu se­hen, dass der ausländische Spargel überwiegend im Discounter als Billigsegment über den Ladentisch geht. Das ist mit einheimischem Qualitätsspargel nicht möglich und selbst von vielen Verbrauchern gar nicht gewollt. Viele schätzen die unkonventionelle Art der Vermarktung direkt am Straßenrand neben dem Feld und integrieren den Spargelkauf in einen Ausflug aufs Land.

Gut so. Schließlich muss jeder Spargel­anbauer jährlich steigende Lohnkosten und höhere Betriebskosten verkraften sowie einen Gewinn erzielen, um neu zu investieren, zum Beispiel in eine „Bodenheizung“ oder in Kleintunnel. Diese haben sich dieses Jahr wirklich gelohnt. Die Verfrühung der Spargelsaison durch diese Maßnahmen entzerrte die Ernte und ermöglichte angemessene Preise. Auch jetzt, wo die Haupternte begonnen hat, bewirkt das kühlere Wetter ein konstant überschaubares Angebot, sodass insgesamt mit stabilen Preisen zu rechnen ist. Der Schreck aller Spargelanbauer sind heiße Tage mit 30° C, dann nämlich schießen die Sprosse so schnell aus dem Boden, dass die Nachfrage dem Angebot hinterherhinkt. Bleibt zu hoffen, dass dieser Effekt in diesem Jahr ausbleibt. Lassen Sie sich den Spargel schmecken! Mehr zum Thema unter der Rubrik Hof & Familie.

Elke Setzepfand