Kirchlicher Besuch beim Beregnungsverband

Sich über die regionale Schöpfung informiert

Der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Generalvikar Andreas Sturm und mehrere Mitglieder des Allgemeinen Geistlichen Rats besuchten am Dienstag vergangener Woche den Beregnungsverband Vorderpfalz, dies teilt der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd mit.

In der Schaltzentrale des Beregnungsverbandes Vorderpfalz: Hier wird die Pumpenleistung je nach Bedarf eingestellt.

Foto: Bistum Speyer

Im Pfalzmarkt in Mutterstadt informierten Wolfgang Renner, der Vorsitzende des Beregnungsverbandes Vorderpfalz, und sein Stellvertreter Martin Steig die Gäste aus dem Bistum über die Geschichte und die aktuelle Arbeit des Beregnungsverbandes. Die Begegnung fand im Rahmen der Gespräche zwischen dem Bistum Speyer und dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd statt, vertreten durch Präsident Eberhard Hartelt, Vizepräsident Johannes Zehfuß und Hauptgeschäftsführerin Andrea Adams.

Ohne Beregnung wäre die Pfalz nicht, was sie ist

Die Vorderpfalz hat für die Produktion von Lebensmitteln besonders günstige klimatische Bedingungen und gilt heute als das größte zusammenhängende Freilandgemüseanbaugebiet in Deutschland. Während das Wasser für die Landwirtschaft bis in die 60er-Jahre hinein aus Brunnen gewonnen wurde, entwickelte der im Jahr 1965 gegründete Beregnungsverband im Lauf der Jahre ein zusammenhängendes Bewässerungssystem für inzwischen rund 13 500 Hektar Fläche. Es wird aus einem Pumpwerk bei Otterstadt gespeist, das dem Altrhein Oberflächenwasser entnimmt. Ãœber rund 600 Kilometer Leitungen wird das Wasser auf die Anbauflächen zwischen Otterstadt und Heßheim bei Frankenthal gebracht. „Ohne die Beregnung wäre die Region nicht zu dem geworden, was sie heute ist“, stellte Wolfgang Renner fest. Heute bestimmen leistungsstarke und nachhaltig wirtschaftende Betriebe im Obst- und Gemüseanbau das Bild. „Durch die Beregnung mit Rheinwasser werden der natürliche Wasserhaushalt, der Grundwasserspiegel und damit auch die Trinkwasserversorgung geschont.“ Beim Besuch des Hauptpumpwerks in Otterstadt hatten die Gäste des Bistums Gelegenheit, sich vom Betrieb der technischen Anlagen ein Bild zu machen.

Wolfgang Renner, Vorsitzender des Beregnungsverbandes Vorderpfalz erklärt den Besuchern die Wassergewinnung.

Foto: Bistum Speyer

„Die Sorge für die Schöpfung und ein nachhaltiges Wirtschaften sind für uns als Kirche zentrale Anliegen“, betonte Bischof Wiesemann. Papst Franziskus habe in seiner Enzyklika „Laudato si“ zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen im „gemeinsamen Haus“ Erde aufgerufen. Auch Eberhard Hartelt vom Bauern- und Winzerverband stellte das Engagement für eine intakte Umwelt in den Vordergrund. „Im Blick auf dieses Ziel müssen alle gesellschaftlichen Gruppen zusammenwirken. Daher hat der Dialog zwischen der Kirche und den Bauern und Winzern in der Region eine hohe Bedeutung.“

bwv – LW 41/2021