Klöckner besucht Geilweilerhof des Julius Kühn-Instituts
Auf der Suche nach dem zukünftigen Pflanzenschutz
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner informierte sich vergangene Woche über aktuelle Forschungsarbeiten des Weinbau-Standorts Siebeldingen des Julius Kühn-Instituts (JKI). Begleitet wurde sie von der Südpfälzer Landtagsabgeordneten Christine Schneider. Das JKI – Forschungseinrichtung des BMEL – unterhält in Siebeldingen zwei Fachinstitute, die an der Züchtung neuer Rebsorten sowie zu aktuellen wie künftigen Aspekten des Pflanzenschutzes im Weinbau forschen.

Foto: jki
Den Schädlingen ein Schritt voraus sein
Klimawandel und der weltweite Handel bergen auch für den Weinbau permanent ein hohes Risiko, dass neue Schädlinge und Krankheiten sich hier etablieren. Internationale Forschungskooperationen, die solche Schaderreger diagnostizieren und ihre Lebensweise erforschen, sind Voraussetzung für zielgerichtete Überwachungs- und Eindämmungsmaßnahmen. Zusätzlich zu dieser am JKI-Institut für Pflanzenschutz in Obst und Weinbau vorhandenen Kompetenz arbeitet das JKI an GIS-gestützten Monitoringstrategien und Modellen zur Ausbreitung der Schaderreger, wie Prof. Dr. Jelkmann, Leiter des Instituts, der Ministerin erläuterte.
Klöckners Ministerium fördert das Projekt „Big Grape“, bei dem die Rebkrankheiten Esca, Phytoplasmosen und Virosen im Fokus stehen. Bei ihrem Besuch ließ sie sich die Versuche der beiden Institute zu neuartigen zerstörungsfreien digitalen Verfahren zur Früherkennung der Krankheiten vorstellen, zum Beispiel mit speziellen Kameras ausgerüsteten Drohnen sowie Fahrzeugen.
Weinberge sind Dauerkulturen. Sie bieten gute Bedingungen, um Schädlinge mit natürlichen Verfahren einzudämmen und chemische Pflanzenschutzmittel einzusparen. Die Pflanzenschutz-Experten des JKI bearbeiten daher intensiv, wie Bewirtschaftungsverfahren, Pflanzenschutzstrategien und Landschaftselemente sowohl Nützlinge als auch andere Glieder des Agrarökosystems Weinberg beeinflussen. Weinbaussteillagen gelten aufgrund ihres Reichtums an Strukturen als Hot-Spots der Artenvielfalt. Das Institut untersucht mit mehreren Partnern und Unterstützung des Bundeslandwirtschaftsministeriums, wie sich unterschiedliche Bewirtschaftungsformen auf Wildbienen und Schmetterlinge auswirken.
jki – LW 16/2019