Kurzmeldungen und Kinderpost 13/2022

Schwerste Dürre in Marokko

Marokko leidet unter der schwersten Dürre seit 40 Jahren. Aufgrund des Klimawandels und eines ineffizienten Wassermanagements wird in dem nordafrikanischen Königreich in diesem Jahr ein akuter Trinkwassermangel befürchtet. Fachleuten zufolge hat das Land seit den frühen 1980er Jahren keine derartige Situation mehr verzeichnet. Marokko leidet seit September 2021 unter einem schweren Niederschlagsdefizit. Amtlichen Zahlen zufolge beträgt der Rückgang der Wasserreserven in den Talsperren fast 89 Prozent im Vergleich zum mehrjährigen Durchschnitt.

Gut 3 000 Tonnen Lebensmittel

Auf mehr als 3 000 t beläuft sich die Gesamtmenge an Lebensmittelhilfen der deutschen Ernährungswirtschaft, die bislang in die Ukraine geliefert wurden. Das hat das Bundeslandwirtschaftsministerium unter Berufung auf die von ihm eingerichtete Koordinierungsstelle mitgeteilt. Die neu geschaffene Stelle stimmt die offiziellen Anfragen aus der Ukraine mit den Spendenangeboten der hiesigen Ernährungswirtschaft ab. Danach sind seit Beginn der Initiative Anfang März mehr als 100 Lastkraftwagenladungen mit fast 3 300 Paletten an Nahrungs- und Lebensmitteln sowie vereinzelten Non-food-Produkten über polnische Zentral- und Sammelstellen in die Ukraine geliefert worden. Geliefert werden vor allem Grundnahrungsmittel, Getränke wie Wasser und Saft, Babynahrung sowie Fisch-, Fleisch und Dosenkonserven.

Fruchtsäfte werden teurer

Die Corona-Pandemie hat im vorigen Jahr bei Fruchtsäften zu Absatzrückgängen in Gastronomie und Außer-Haus-Verpflegung geführt, andererseits aber die Nachfrage der Verbraucher nach Fruchtsaftspezialitäten angekurbelt. Wie der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie berichtet, griffen die Konsumenten dabei zu Produkten, die einen gesundheitlichen Mehrwert bieten. Unter dem Strich lag der mittlere Pro-Kopf-Fruchtsaftkonsum im Jahr 2021 gemäß seiner Schätzung bei 28,5 l. Das sei ein Rückgang von 1,5 l gegenüber dem Vorjahr. Die Situation bei Rohware und Frachten ist derzeit sehr angespannt. So seien die Preise für Containerfrachten aus Asien, wichtigster Lieferant für Mango, Maracuja und Ananas, um 800 Prozent gestiegen, Container aus Südamerika um 400 Prozent.

Renten steigen deutlich an

Die mehr als 500 000 Rentner in der Alterssicherung der Landwirte (AdL) können sich auf einen spürbaren Anstieg ihrer Altersbezüge einstellen. Wie das Bundesarbeitsministerium mitteilte, soll die Rentenerhöhung zum 1. Juli 2022 in Westdeutschland 5,35 Prozent und in Ostdeutschland wegen der angestrebten Rentenangleichung 6,14 Prozent betragen. Die Anhebung wird eins zu eins auf die AdL übertragen. Sie gilt damit für die dort gewährten Altersrenten, die Renten wegen Erwerbsminderung sowie die Hinterbliebenenrenten.

Argentinien exportiert wieder Soja

Argentiniens Erzeuger von Sojaschrot und -öl können wieder exportieren, allerdings zu höheren Abgaben. Wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte, sind Registrierungen von Auslandsverkäufen von Sojaschrot und -öl nun wieder möglich. Diese waren am 13. März „bis auf weiteres“ ausgesetzt worden, was einem Exportstopp gleichzusetzen war. Seit der Wiedereröffnung der Registrierung gelten für argentinische Exporte von Sojaschrot und -öl aber neue Vorgaben. Laut Agrarressort wird jetzt auf die Ausfuhrlieferungen eine Abgabe von 33 Prozent erhoben, nach zuvor 31 Pro­zent. Die Abgabensteigerungen sind Teil eines Plans zur Ausweitung des Weizenanbaus und damit auch des Weizenexports bei gleichzeitiger Stabilisierung des Inlandspreises. Zugleich will Argentinien vom stark gestiegenen Weltmarktpreis für Weizen profitieren.

Höchstzahl an Neuzulassungen

Die Traktorenhersteller in der EU können auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurückblicken. Wie der Dachverband der Europäischen Landmaschinenindustrie (CEMA) vergangene Woche mitteilte, sind im vorigen Jahr EU-weit 18,3 Prozent mehr Schlepper neu zugelassen worden als im Jahr davor. Der Verband führt diesen kräftigen Anstieg auf Nachholeffekte nach dem ersten Corona-Jahr 2020 zurück, außerdem auf relativ hohe Preise für die meisten Agrarrohstoffe, die den Landwirten finanziellen Spielraum für Investitionen geboten hätten. Insgesamt wurden 2021 laut CEMA-in der Gemeinschaft 229 031 Traktoren neu zugelassen. Das ist die höchste Zahl an Neuzulassungen seit Beginn der Datenerfassung durch den Dachverband vor einem Jahrzehnt.

MARKT UNTER DER LUPE

Prognose für weltweite Rapsendbestände erhöht

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) avisiert in seinem aktuellen Monatsbericht die Weltrapsernte für das Wirtschaftsjahr 2021/2022 auf 71,12 Mio. t. Das ist ein Plus gegenüber der Vormonatsschätzung um 0,52 Mio. t, im Vergleich zum Vorjahr dennoch ein Rückgang von rund 2 Mio. t. Die Korrektur basiert vor allem auf der angehobenen Ernteschätzung für Australien. Die globale Verarbeitung von Raps dürfte rund 69,69 Mio. t erreichen und liegt damit nur knapp unter der Februar-Schätzung. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 1,55 Mio. t. Die Raps­endbestände werden mit 4,45 Mio. t über der Vormonatsschätzung avisiert. So liegt das laufende Wirtschaftsjahr voraussichtlich 0,55 Mio. t oder 14 Prozent über der Februar-Prognose und damit dennoch 1,18 Mio. t unter dem Endbestand der vorherigen Saison. Der Welthandel mit Raps wird 0,26 Mio. t über der Vormonatsschätzung gesehen.

ami
 
 
 – LW 13/2022