Landwirtschaftliche Rentenbank bleibt erfolgreich

Vorstand legt guten Abschluss für das Geschäftsjahr 2014 vor

Die geringere Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirte bekommt auch die Landwirtschaftliche Rentenbank bei der Vergabe ihrer Programmkredite zu spüren. Das abgeschlossene Geschäftsjahr 2014 war aber dennoch sehr zufriedenstellend. Die Bank mit Förderauftrag als zentra­les Refinanzierungsinstitut der deutschen Agrarwirtschaft erwartet für dieses Jahr ausgehend von einem sehr hohen Niveau einen Rückgang der Nachfrage nach ihren Programmkrediten.

Im ersten Quartal 2015 lag das Neugeschäft bei Programmkrediten mit 1,5 Mrd. Euro um 5,1 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresniveau. Die Förderbank für die Agrarwirtschaft konnte in den letzten Jahren ihr Geschäft laufend erweitern. Im Stammhaus an der Hochstraße sind die räumlichen Ressourcen ausgeschöpft.

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Das berichtete der Sprecher des Vorstandes der Landwirt­schaft­­­li­chen Rentenbank, Dr. Horst Reinhardt, auf der Bilanzpressekonfe­renz über den Jahresabschluss 2014 am Montag dieser Woche in Frankfurt am Main.

Gegenüber dem Geschäftsjahr 2013 wurde 2014 ein um circa 500 000 Eu­­ro gestiegener Bilanzgewinn in Höhe von circa 13,8 Mio. Eu­ro (2013: 13,3 Mio. Eu­ro) er­wirt­schaf­tet. Damit ver­bes­serte sich der Ertrag der Bank nach bereits mehreren guten Jahren in Folge auch 2014.

Der Zinsüberschuss verringerte sich auf 311 Mio. Eu­­­ro (312,7 Mio. Eu­ro), das Be­triebs­er­gebnis auf 243 Mio. Eu­ro, nach 249 Mio. Eu­ro im vorangegangenen Jahr.

Ein um 2 Mio. Euro höhe­rer Jahres­über­schuss 2014 in Höhe von 55 Mio. Eu­ro (53 Mio. Euro) wurde vorgelegt. Die Bilanzsumme stieg auf 80,1 Mrd. Eu­ro. Die Rentenbank erziel­te im Jahr 2014 nach dem Han­dels­ge­setz­buch (HGB) zwar ein leicht rück­läufiges Betriebsergebnis um minus 2,4 Prozent, nach der internationalen Rechnungslegung IFRS (International Financial Reporting Standards) mit plus 2,1 Prozent ein positives Ergebnis. Das liege insbesondere daran, dass beim IFRS aktuelle Preise zugrunde gelegt werden, informierten die Mitglieder des geschäftsfüh­renden Vorstands Dr. Horst Reinhardt, Hans Bernhardt und Imke Ettori. Die Bilanzsumme nach IFRS stieg von 81,9 Mrd. Euro auf 88,8 Mrd. Euro an.

Der Zinsüberschuss ist in Folge der Geldmarktpolitik der Europäischen Zentralbank um 1,7 Mio. Eu­ro zurück gegangen. Weitaus höhe­re Heraus­for­derung stellen für den Rentenbankchef aber vor allem die steigende Ver­wal­tungsaufwendungen dar, um zu­­­sätz­­lichen Vorschriften des Gesetzge­bers für die Banken, wie Doku­mentations­pflich­ten, nachzukommen und Umstellungen auf neue IT-Banken-Sys­teme umzusetzen.

Finanzierungen für Windkraft deutlich gestiegen

Für Wachstumsimpulse sorgten im Vorjahr hauptsächlich die Programmkredite für Investitionen in erneuerbare Energien. Hier sagte die Rentenbank 2014 Landwirten über ihre Hausban­ken allein 1,4 Mrd. Euro für die Finanzierung von Windkraftanlagen neu zu, das sind rund 75 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr 2013.

Aus heutiger Sicht erwartet die Rentenbank für 2015 einen Rück­gang des Neugeschäftes in der Sparte „Landwirtschaft“ vor allem wegen rückläufiger Investitionen in Stallgebäude. Ferner in der Sparte „Erneuerbare Energien“ als Folge der Reform des Erneuerbare-Energien-Ge­set­zes. In den nächsten Monaten werden weiter rückläufige Kreditanfragen zur Finanzierung von Biogas- und Photovol­taik- und Windkraftanlagen erwartet. Wegen der geringeren Ein­speise­ver­gü­­tungen werden hier kaum noch In­ves­titionen getätigt. Das Neugeschäft mit allgemeinen Förderkrediten und das verbriefte Förderneugeschäft sollten dagegen leicht steigen.

Hohe regulatorische Vorgaben belasten die gute Ertragslage

Der Bankvorstand ist mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2015 insgesamt zufrieden, wenngleich die Herausforderungen für die Rentenbank sowohl unter Ertrags- als auch unter Kostenaspekten nicht kleiner wer­den. Denn die Niedrigzinspolitik und die wachsenden Anforderungen an die Banken vermindern den Ertrag: „Strategisch sehen wir die Rentenbank und die von uns re­finanzierten Banken auf ein Dreieck aus sinkenden Renditen, sinkenden Mar­­gen und steigenden Kosten zusteuern. In Abstimmung mit den anderen Förderbanken sowie den Hausbanken be­reiten wir uns aufgrund dieser Situation darauf vor, auch negative Zinssätze in unserem Fördergeschäft als Abga­be­zinssatz an die Banken einzuführen. Dadurch könnten die Endkreditneh­mer­zinsen auf unter 1,0 Prozent sinken, negative Endkreditnehmerzinsen erwarten wir aber nicht“, konstatierte Vorstandssprecher Dr. Reinhardt.

Im ersten Quartal dieses Jahres sagte die Bank insgesamt 1,5 Mrd. Euro neue Programmkredite zu und damit circa 5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Moe – LW 18/2015