Leistungsstarke Milchbetriebe im Westerwald besichtigt
Studienfahrt der Rinderzüchtervereinigung Lahn
Kürzlich unternahmen Mitglieder der Rinderzüchtervereinigung Lahn gemeinsam mit einigen Auszubildenden der Adolf-Reichwein-Schule Limburg eine Studienfahrt in den Westerwald, um drei innovative Milchviehbetriebe in der Region zu besichtigen.

Foto: Heinz Kremper
Herde von 280 Kühen mit 10 000 kg Leistung im Mittel
Weiterhin wurde die Hüsch Agrar GbR in Busenhausen besichtigt. Ehemals bestand die GbR aus drei Einzelbetrieben, wird aber jetzt von Markus und Harald Hüsch alleine bewirtschaftet. Die Betriebsfläche beträgt fast 300 ha. Etwa die Hälfte besteht aus Grünland. Die Ackerfläche liefert Silomais als Milchviehfutter. Ebenfalls werden Weizen, Wintergerste und Raps angebaut. Die 280 Kühe mit über 10 000 kg Jahresleistung werden im 24er Melkkarusell (immer von zwei Personen) gemolken. Die Nachzucht wird von einem ehemaligen Teilhaber im Lohn aufgezogen. Auf dem Betrieb werden Fremdarbeitskräfte beschäftigt. Eine Herdenmanagerin sorgt sich intensiv um die Betreuung der Herde. Die Arbeitskräfte sind im Schichtverfahren tätig. Dazu notwendige Regeln werden gut akzeptiert. Gefüttert wird in zwei LeistungsÂgruppen: morgens wird eine TMR gefüttert, bestehend aus Grassilage, Maissilage, Pressschnitzel, Soja-Rapsschnitzel, Rapskuchen und Getreide. Futterreste und hofeigene Gülle werden in der Biogasanlage verarbeitet. Die Färsen werden mit gesextem Sperma besamt.
Färsenaufzucht auf einem Betrieb im Saarland
Auch wurde der Milchviehbetrieb von Stefan und Florian Fey in Kescheid im Landkreis Altenkirchen besucht. Im neuerbauten, unterkellertem Milchkuhstall werden 200 Kühe von drei Robotern gemolken. Die durchschnittliche Milchleistung beträgt fast 10 000 kg. 60 Prozent der 150 ha sind Grünland. Im Ackerbau werden Silomais und Getreide angebaut. Die Ration besteht aus Gras- und Maissilage sowie Kraftfutter und Getreide. Die Silageernte sowie die MaisÂausaat erfolgt durch ein Lohnunternehmen. Der Stall ist mit LED-Lampen beleuchtet und mit einem Klauenbad ausgestattet. Es werden genomisch getestete Bullen eingesetzt, teils kommt gesextes Sperma zum Einsatz. Die Färsenaufzucht erfolgt auf einem Betrieb im Saarland. 14 Tage vor dem Kalben kommen die etwa zweijährigen Tiere nach Kescheid zurück. Ein Milchhäuschen am Westerwaldsteig dient zur Verbraucherinformation und der Öffentlichkeitsarbeit.