Markenkern: Miteinander geht´s einfach besser
Dachmarke Rheinhessen – „Wir sind Rheinhessen“
Nach längerer Pause fand am 2. September wieder eine Rheinhessen-ÂKonferenz statt, dieses Mal in der Handwerkskammer Rheinhessen in Mainz. Hauptgrund für das Treffen war das Netzwerken der Akteure untereinander, dieses Jahr mit Schwerpunkt auf die Wirtschaft. Die Dachmarke Rheinhessen und die rheinhessische Wirtschaft gestalten miteinander die Zukunft. Drei Betriebe aus Rheinhessen stellten sich vor und zeigten, warum es sich lohnt, eng zusammenzuarbeiten.

Foto: Bettina Siée
Der Koordinator der Dachmarke Rheinhessen, Stephan Köhl, will die Wirtschaft stärker einbinden und stellte die Dachmarkenstrategie Rheinhessen vor, die sich auch auf Lebensqualität konzentriert – ein Faktor für Fachkräfte in allen Branchen.
Die Dachmarkenstrategie bündelt die vielfältigen Aktivitäten zum Leitbild „Rheinhessen ist die lebendigste Wirtschafts- und Weinregion Deutschlands“. Ziele sind die Stärkung der regionalen Identifikation, die Schaffung von Synergien durch Kommunikation und die Steigerung der touristischen und wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit.
Vier Kernwerte der Dachmarke
Die Dachmarke wird laut Köhl durch vier Kernwerte definiert: Verbindend: Steht für Gemeinschaft, Gastfreundschaft und Vertrauen. Tatkräftig: Bodenständigkeit und Zuverlässigkeit. Weltoffen: Umschreibt Neugier, Toleranz, Selbstbewusstsein und eine internationale Ausrichtung. Lebendig: Steht für Lebensfreude, Erlebnis und Geselligkeit. „Wir haben eine dynamische Wirtschaft und Weinkultur, stärker als andere Regionen“, ist Köhl überzeugt. Es gebe Regionen mit stärkerer Wirtschaft, aber ohne Weinkultur.
Köhl stellte mehrere Ideen vor, die Lust auf Leben und Arbeiten in Rheinhessen machen sollen. Die Teilnehmer konnten abstimmen: „Welcome-Box“ für neue Talente, „Rheinhessen-Entdecker-Koffer“ mit Lernmaterial für Schulen oder einen „Miteinander Award“. Sponsoren werden gesucht für viele weitere Ideen. Köhl rief Unternehmen auf, Dachmarken-Partner zu werden (500 Euro/Jahr).
Kräfte bündeln, macht Rheinhessen sichtbar
In einer Podiumsdiskussion, moderiert von Markus Appelmann, waren sich Erwin Malkmus, Vorsitzender des Strukturrats Rheinhessen, Nino Haase, Oberbürgermeister von Mainz, Friseurmeister Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Rheinhessen und Dr. Marcus Walde, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen, einig: „Wenn wir unsere Kräfte bündeln, werden wir als Rheinhessen sichtbar. Wirtschaft, Handwerk, Kultur – keiner schafft es alleine, nur gemeinsam sind wir stark.“ In der Vielfalt entfalte sich Kraft, die weit über das hinaus gehe, was einer allein erreichen kann. Die Dachmarke ermögliche eine starke Dynamik.
Friese erklärte, man habe die Region Rheinhessen im Namen, alle brauchen Handwerker und die Weinkultur, welche die Region ausmacht und weshalb sich alle wohlfühlen. Auch Dr. Walden sprach von der Bedeutung der Weinkultur für die Work-Life-Balance. Haase betonte die Lebensfreude, die guttut – gerade in schwierigen Zeiten.
Drei Betriebe aus Rheinhessen gaben Einblicke in ihr UnternehÂmen. Obermeister der Fleischer-Innung für Mainz und den Kreis Mainz-Bingen, Peter Walz, betreibt mit Cornelia Kirn eine Metzgerei mit Catering in Mainz-Mombach und verbindet traditionelles Handwerk mit innoÂvativer Vertriebsstrategie. Seit 2007 stellen sie nach einem uralÂten, wiederentdeckten Rezept einen in Wein eingelegten Schinken, den Jambon de Mayence her und bedienen viele Wochenmärkte. Peter Walz begreift sich als Botschafter der Region.
Innovation entsteht durch Zusammenarbeit
Jonas Deichelmann aus Worms ist Rettungssanitäter, studierter Informatiker und Softwareentwickler. Mit Kommilitonen setzt er innovaÂtive Technologien in der mediziÂnischen Versorgung um. Deichelmann steht für Innovation durch Miteinander. Als weiterer engagierter Rheinhesse präsentierte sich Bauunternehmer Tim Gemünden aus Ingelheim mit innovativer Bauweise.
In einer weiteren Talkrunde kaÂmen Impulse von Karina Szwede, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Rheinhessen, Anja Obermann, Hauptgeschäftsführerin der HWK Rheinhessen, Stefanie Wild vom Weinzuhause Mommenheim, und Shari Huwer, Nüsse- und Mandelanbauer in Wolfsheim. Neue Ideen zur Zusammenarbeit entstanden beim Netzwerken.
Die nächste Rheinhessen-Konferenz findet am Mittwoch, dem 4. November 2026 statt. Ein Ort wird noch gefunden.
bs – LW 37/2025