Marktkommentar Kürbis

Höhepunkt der Kürbissaison steht bevor

Jetzt ist wieder Kürbiszeit. Bei den Erzeugern ist die Freude verhalten, sie hoffen noch auf steigende Erzeugerpreise.

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Bereits Ende Juli waren die ersten Hokkaido-Kürbisse im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich, doch die Nachfrage zog erst im Verlauf des Septembers spürbar an. Mit den kühleren, regenreichen Witterungsbedingungen rückte das typische Herbstgemüse stärker in den Fokus. Weitere Sorten wie Butternut- und Spaghetti-Kürbisse ergänzten das Sortiment. Unterstützt wurde die steigende Nachfrage zudem durch zahlreiche Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels. Die Werbeintensität lag bis zur 38. KW leicht über dem Vorjahresniveau, bewegte sich insgesamt jedoch im Rahmen des Mittels der vergangenen sechs Jahre. Mit Beginn des Oktobers werden die Einkaufsmengen ihren Höhepunkt erreichen.

An den Großmärkten bewegten sich die Preise für konventionell angebaute Hokkaido-Kürbisse aus Deutschland seit Saisonbeginn auf einem spürbar niedrigeren Niveau als im Vorjahr. Zum Mittel der vergangenen fünf Jahre schwankte der Preisverlauf dieses Jahr, lag seit Mitte August aber im Minus. In der 38. KW kosteten in Deutschland angebaute Hokkaidokürbisse im Mittel 0,99 Euro je kg, was einem Rückgang von 19 Prozent zur Vorjahreswoche entsprach. Das Mittel der vergangenen fünf Jahre wurde um sechs Prozent verfehlt. Einen niedrigeren Preis gab es zuletzt im Jahr 2021.

Das Kürbisangebot zeigt sich sowohl regional als auch betriebsabhängig unterschiedlich. Spätfröste beeinträchtigten mancherorts die jungen Pflanzen; auch Extremwetterlagen wie regional auftretende Hitzewellen mit Trockenphasen erwiesen sich als ungünstig für die Bestände. Die anschließend in vielen Landesteilen einsetzende lange Regenperiode begünstigte zwar eine gute Fruchtgröße, erhöhte jedoch zugleich den Mehltau-Druck. Zudem wird aus zahlreichen Regionen über vermehrte Probleme mit dem Mosaikvirus berichtet, das unter anderem durch Blattläuse übertragen wird.

Eine Einschätzung zur Entwicklung der Anbaufläche des aktuellen Jahres ist noch nicht möglich. Bei einer Betrachtung der relevantesten Bundesländer lag Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr mit 26 972 Tonnen und einem Plus von 27 Prozent zum Vorjahr an der Spitze. Es folgte trotz geringerer Anbaufläche von 830 Hektar, aber hohen Erträgen bereits Rheinland-Pfalz mit 23 167 Tonnen. In Hessen wurden mit nur 258 Hektar verhältnismäßig wenig Speisekürbisse angebaut. In Summe ergab sich mit 114 284 Tonnen eine Steigerung von deutlichen 12 Prozent zum Rekordwert des Jahres 2023. Grund für diese Steigerung waren insbesondere höhere Erträge, denn die Anbaufläche ging um rund ein Prozent zum Vorjahr auf 5 258 Hektar zurück. Damit blieb es dennoch die zweithöchste Anbaufläche Deutschlands.

Mit der umfangreichen Inlandsversorgung entwickelten sich die Importe weiter rückläufig und betrugen im Jahr 2024 nur noch 14 870 Tonnen. Zum Vorjahr 2023 ergab sich damit ein Rückgang von acht Prozent. In Kombination mit den stark gesteigerten Erntemengen stieg die Marktversorgung deutlich und damit auch die Einkaufsmenge der Haushalte.

ami, Kommentar Obst und Gemüse – LW 39/2025