Maul- und Klauenseuche in einem Wasserbüffel-Betrieb in Brandenburg

Tiere gekeult, Schutz- und Überwachungszone eingerichtet

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) wurde am Freitag vergangener Woche in einem Wasserbüffelbestand in Brandenburg festgestellt. Es handele sich um ein Virus des Serotyps O, das mit solchen im Nahen Osten und Asien verwandt sei. Wie das Virus in den Betrieb gelangt ist, sei noch unklar. Der Bestand und alle Klauentiere innerhalb eines 1-Kilometer-Radius seien gekeult worden. Es sei zudem eine drei Kilometer Schutz- und eine zehn Kilometer-Überwachungszone eingerichtet worden. In der Schutzzone werden alle potenziell betroffenen Tiere kontrolliert, in der Überwachungszone nur stichprobenartig. Empfänglich für die hochansteckende Erkrankung sind Klauentiere, das heißt Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. In beiden Zonen waren Transporte dieser Tiere seit Samstag vergangener Woche bis einschließlich Mittwoch dieser Woche verboten (Stand LW-Redaktionsschluss am Montag dieser Woche).

In einem Bestand von Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg wurde am Freitag vergangener Woche der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bestätigt. Die Tiere wurden gekeult und es wurde eine Schutz- und Überwachungszone (3 km-/10 km-Radius) errichtet.

Foto: imago/Future Image, landpixel

Ein Betrieb mit Ziegen, Schafen und Rindern sei zudem vorsorglich gekeult worden. Keines der Tiere habe Anzeichen der MKS gezeigt, der Hof sei jedoch von dem MKS-betroffenen Betrieb mit Heu beliefert worden. Ob das Heu kontaminiert sei, wisse man noch nicht, so das brandenburgische Landwirtschaftsministerium.

Der Ausbruch der MKS hat Auswirkungen auf die deutschen Agrarexporte. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) geht davon aus, dass Ausfuhren von Milch und Milchprodukten sowie Fleisch und Fleischprodukten in Länder außerhalb der EU kaum mehr möglich seien, wie es mitteilte. Das südkoreanische Landwirtschaftsministerium hat sämtliche Schweinefleischimporte aus Deutschland verboten. Die Regelung sei bereits gültig. Innerhalb der EU seien dagegen Transporte außerhalb der Sperrzonen weiter möglich, so das BMEL. Die Regierung der Niederlande hat allerdings bis auf weiteres ein Importverbot für Mastkälber aus Deutschland erlassen, so das niederländische Landwirtschaftsministerium. Der Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, Henrik Wendorff, sagte gegenüber dem Radiosender rbb24, viele Handelsverträge beinhalteten Seuchenfreiheit. „Wenn eine Region eine Seuche hat, ist sie schnell aus dem Handelsverkehr ausgeschlossen. Das hat viele finanzielle Konsequenzen.“ Die Vorsorgemaßnahme der niederländischen Regierung könne aber auch nach einer Woche wieder vorbei sein, so Wendorff. „Wir haben ein professionelles System, das innerhalb von 24 Stunden hier reagiert hat. Ich glaube, das wird zum Erfolg führen.“ Auch das hessische Landwirtschaftsministerium hat Sofortmaßnahmen ergriffen. So würden zusätzliche PCR-Tests zum Nachweis einer Infektion bei verendeten Tieren zum Einsatz kommen, daneben aber auch ELISA-Tests, um Antikörper nachzuweisen. Tierhalter fordert das Ministerium zu Wachsamkeit und der Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen auf. Wenn Halter Krankheitssymptome bei den Tieren feststellen, wird empfohlen, den Betreuungstierarzt zu informieren.

LW – LW 3/2025