Medienkompetenz gefragt

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) hat kürzlich mitgeteilt, dass Christoph Minhoff vom Fernsehsender Phoenix zum 1. Oktober die Hauptgeschäftsführung der BVE übernehmen wird. Als Programmchef des Senders hat Minhoff Geschäftsführungs-Erfahrung, vor allem aber geht es der BVE um seine Kompetenz als Medienmann.

Das Engagement Minhoffs ist eine Reaktion darauf, dass Nahrungsmittel und Ernährungsthemen ebenso wie die Landwirtschaft und die Tierhaltung im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung stehen. Viele Sendungen, vor allem die zum Teil berüchtigten Talkshows bedienen diese Themen – man könnte auch sagen, dass sie das Interesse befeuern mit Berichten über Pseudoskandale oder unsinnige Behauptungen von Nichtfachleuten. Gefährlich sind sie allemal, weil sie letztendlich Druck auf Politiker ausüben, tätig zu werden, auch wenn dies die tatsächlichen Verhältnisse gar nicht hergeben.

Auch ein Medienfachmann wird unsachliche und für die Wirtschaft schädigende Sendungen nicht verhindern können. Gleichwohl kann die Erfahrung wie Sendungen gemacht werden und wie sie wirken, hilfreich sein.

Das Präsidium des Deutsche Bauernverbandes, das vergan­ge­ne Woche Joachim Rukwied für die Sonnleitner-Nachfolge nominiert hat, setzt ebenfalls auf eine Person, die sich schwerpunktmäßig mit Medien und der öffentlichen Darstellung des Berufsstandes und der Landwirtschaft auseinandersetzt. Die Erwartungen sind groß. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Konkurrenz um die Meinungsführerschaft sehr groß ist und beispielsweise Umwelt- und Tierschutzverbände über erhebliche Mittel verfügen.

Cornelius Mohr