Milchverkauf in Eigenregie

Betrieb Möcklinghoff in Hofgeismar besichtigt

Nach der Informationsveranstaltung von ZBH und HVL hatten die Rinderzüchter die Möglichkeit, den Landwirtschaftsbetrieb der Fami­lie Möcklinghoff am Stadtrand von Hofgeismar zu besichtigen.

Martin Möcklinghoff (29), Landwirtschaftsmeister, ist im Betrieb für die Milchviehhaltung verantwortlich.

Foto: Moe

Elmar Möcklinghoff studiert Agrarwirtschaft in Soest. Er hat inzwischen den vielseitig aufgestellten Betrieb von seinen Eltern, Elmar und Heidrun, gemeinsam mit Ehefrau Verena übernommen. Wenige Tage vor der Besichtigung ist der 35-Jährige das zweite Mal Vater geworden.

Die circa 140 Milchkühe wer­den an zwei Melkrobotern in einem Cover-All-Stall gehalten. Auffallend ist die hervorragende Luftführung im Stall.

Für das Milchvieh ist Elmars Bruder Martin zustän­dig. Die Laktationsleistung der Holsteinherde liegt bei circa 9 500 kg. Martin Möcklinghoff legt sehr großen Wert auf ein hochwertiges Rau­futter, um viel Milch aus dem Grund­futter zu erzeugen und auch, um einen nie­drigen Zellgehalt in der Milch zu haben.

Die Tiefboxen werden alle zwei Wochen mit einem gekalkten Strohhäcksel gefüllt.

Im regelmäßigen Turnus läuft ein Spaltenschieber, so dass der Laufbereich einen sauberen und trockenen Eindruck macht. Die LED-Beleuchtung mittels Lichtmanager sorgt für ein angenehmes Licht im Stall.

Martin Möcklinghoff (29), Landwirtschaftsmeister, ist im Betrieb für die Milchviehhaltung verantwortlich.

Foto: Moe

Besonderheit des Betriebs ist die Direktvermarktung von Milch. Mittlerweile stehen in fünf Lebensmittelgeschäften Milchautomaten von Möcklinghoff, an denen die Kunden pasteurisierte Vollmilch des Betriebes kaufen können. Jedoch ist dieser interessante Betriebszweig kein Selbstläufer, so Elmar Möcklinghoff.

Werbung ist nötig, damit das Angebot des Betriebes aus der Region erkannt werde und um die Kund­schaft auf Dauer zu behalten. Insgesamt sind die Junglandwirte überzeugt, in der Sparte des Direktverkaufs der eigenen Milch richtig investiert zu haben.

Es bestehen Hürden, die zu nehmen sind, um dieses Geschäft betreiben zu dürfen. So ist die Genehmigung des Veteri­när­am­tes nötig, einen Milchau­tomaten im Lebensmittelladen aufstellen zu dürfen. Da der Betrieb bereits vor 25 Jahren in die Direktvermarktung von Milch eingestiegen ist, hat man dazu umfangreich Erfahrung gesammelt.

So hat man sich frühzeitig um die Anerkennung des Betriebes als Molkerei gekümmert. Das ermöglicht nun den Verkauf der Milch auch in Lebensmittelgeschäften.

Grundfutter für die 140 Kühe und 100 Rinder wird auf 137 ha Acker- und Grünland erzeugt. Zur Erledigung der Arbeit in der Außenwirtschaft ist der Betrieb überwiegend eigenmechanisiert. Der Betrieb wirtschaftet zurzeit mit 5,5 Arbeitskräften, davon sind 2,5 Familienarbeitskräfte und drei Mitarbeiter.

Zum Betrieb gehört auch eine 720-KW-Biogaslage mit flexibler Stromerzeugung.

Außerdem bietet die Familie Ferien auf dem Bauernhof an. Das große Fachwerkhaus der alten Papiermühle bietet dazu neben der Hanglage des Betriebs eine schicke Kulisse.

Moe – LW 50/2016