Neuer Boxenlaufstall in Lauterbach-Allmenrod

Tag der offenen Stalltür am 13. Juni von 10.30 bis 17.30 Uhr

Einen Boxenlaufstall für 70 laktierende Kühe hat Familie Habermehl aus Lauterbach-Allmenrod im letzten Jahr gebaut. Bei einem Tag der offenen Tür wird der Stall der Öffentlichkeit präsentiert.

Foto: Adams

Hell und luftig ist es in dem neuen Milchviehstall der GbR von Uwe und Mark Habermehl in Lauterbach-Allmenrod im Vogelsberg. Im letzten Juni sind die Kühe aus dem alten Anbinde- in den Boxenlaufstall eingezogen und werden seitdem per Roboter gemolken. Bei einem Tag der offenen Stalltür, der gleichzeitig ein Tag des offenen Hofes des Hessischen Bauernverbandes ist, wird Familie Habermehl den Stall der Öffentlichkeit vorstellen.

Platz für 70 laktierende Kühe bietet der als Doppel-Drei-Reiher angelegte Stall des Milchviehbetriebes Habermehl. Der Futtertisch wurde mittig platziert, und der im Außenbereich von Allmenrod errichtete Stall ist so angelegt, dass er auf weitere 70 Plätze leicht erweitert werden kann. Der noch nicht ausgebaute Teil wird derzeit als Strohbergehalle genutzt. 6 000 Euro je Kuhplatz haben Uwe und Mark Habermehl damit investiert. Gefördert wurde das Projekt nach dem Agrarinvestitions-Förderungsprogramm.

Hier melkt der Roboter

Gemolken wird in dem Betrieb mit einem Automatischen Melksystem. Im letzten Jahr konnte der erfolgreiche Fleckviehzuchtbetrieb einen Herdendurchschnitt von 10 000 kg Milch vorweisen. Zu Beginn der Planungen vor etwa vier Jahren tendierten Uwe und Mark Habermehl zu einem Melkstand. „Die arbeitswirtschaftlichen Freiheiten, die der Roboter mit sich bringt, überzeugten uns jedoch“, sagen die Betriebsleiter einhellig. Diese lässt sich gut mit der außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit der beiden Betriebsleiter verbinden, denn Seniorchef Uwe ist auch im Sanitär- und der Juniorchef Mark im Futtermittelfachhandel tätig. „Bei der Entscheidung für das Roboterfabrikat war die Einfachheit des Herdenmanagement-Programmes für uns entscheidend“, so der Agraringenieur Mark Habermehl. Platziert wurde das Melk­gerät mittig im Stall mit Liegeboxen nach rechts und links. So haben die Tiere eine möglichst kurze Strecke zurückzulegen, um zum Roboter zu gelangen und rangniedere können ranghöheren Tieren leicht ausweichen, was zur Harmonie in der Kuhgruppe beiträgt. Diese ist offensichtlich gut: Die Tiere wirken ruhig und entspannt, kein aufgeregtes Muhen ist zu hören, wenn Besucher in den Stall kommen. Die Tiere liegen in den Boxen und käuen wieder, stehen am Futtertisch oder warten vor dem Melk­roboter.

Die Anlernphase der Kühe an den Roboter sei „sehr intensiv gewesen, aber nach zehn Tagen ging der größte Teil der Kühe von alleine in den Roboter“, sagt Uwe Habermehl. Schon seit einem Jahr laufe das Melken am Roboter einwandfrei. Da die Kühe jetzt Pedometer tragen, sei auch die Brunst­kontrolle einfacher, was sich in steigenden Fruchtbarkeitsraten bemerkbar mache.

Tiefliegeboxen mit Kalk-Stroh und Laufgänge mit Gummimatten

Die Tiefliegeboxen werden alle zwei Wochen mit einem Gemisch aus Kalk, Stroh und Wasser eingestreut. Um die Klauengesundheit zu verbessern, legten die Milchviehhalter die planbefestigten Laufgänge mit Gummimatten aus. In die Gummimatte eingearbeitete Abriebzonen fördern die Klauen­ab­nut­zung. Dadurch hat sich die Klau­en­gesundheit seit dem Einzug in den neuen Stall deutlich verbessert. Die Entmistung erfolgt mit einem Klappschieber ohne Führungsschiene in einenTreibmistkanal. Auch ein Güllebehälter für eine sechsmonatige Lagerung wurde errichtet. Belüftet wird der Stall über eine Trauf-First-Lüftung und beidseitig an den Längsseiten angebrachte Curtains, die aufgrund des Gewebematerials und der beigen Farbe sehr lichtdurchlässig sind. „Wir bekommen mit dem System genügend Luft in den Stall, zusätzliche Ventilatoren sind nicht notwendig“, sagt Mark Habermehl.

Das Stalldach wurde für 20 Jahre an einen Investor verpachtet, der darauf eine 100 kW-Photovoltaikanlage installiert hat.

Foto: Adams

Bequeme Liegeboxen, die mit einem Kalk-Stroh-Wasser-Gemisch eingestreut werden, wurden in den neuen Stall eingebaut.

Foto: Adams

Die beiden Betriebsleiter Mark und Uwe Habermehl sowie Senior-chefin Hiltrud Habermehl wechseln sich bei der täglichen Arbeit im Milchviehstall ab. Auch Juniorchefin Julia und die Altenteiler Richard und Elfriede helfen im Betrieb mit.

Foto: Adams

 

Auch Strom wird hier erzeugt: Auf dem Dach des Stalles wurde auf 800 m² eine 100-kW-Photovoltaikanlage installiert. Habermehls haben die Gelegenheit genutzt und das neue Dach auf 20 Jahre an einen Investor verpachtet, der hier Strom erzeugt. Der Tag der offenen Tür am 13. Juni, der gleichzeitig auch Tag des offenen Hofes ist, wird von 10.30 bis 17.30 Uhr stattfinden. Mitorganisator ist der Kreisbauernverband Vogelsberg. Geschäftsführer Christian Klüter hält das Engagement der Familie Habermehl für vorbildlich. Im letzten Jahr wurde der Fleckviehzuchtbetrieb zudem durch Landwirtschaftsministerin Silke Lautenschläger mit dem Staats­eh­renpreis ausgezeichnet.

Interessierte sind herzlich eingeladen

Zum Tag der offenen Tür sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Es wird einen offiziellen Teil mit Grußansprachen geben und die am Bau beteiligten Firmen werden vertreten sein. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Die Betriebsadresse lautet: Oberdorf 5 in 36341 Lauterbach-Allmenrod. Der Weg zum Stall wird im Ort ausgeschildert sein. Ad