Neuer Boxenlaufstall mit vier Melkrobotern

Tag der offenen Tür im Betrieb Krichbaum in Lautertal

Einen Stall für 260 Milchkühe, unter anderem ausgestattet mit vier Melk­robotern, hat die GbR Krichbaum in Lautertal-Raidelbach errichtet. Interessierte können sich über die Stallanlage am Sonntag, dem 26. August bei einem Tag der offenen Tür von 11 bis 17 Uhr informieren. Auch die am Bau beteiligten Firmen werden vor Ort sein.

Einen Boxenlaufstall hat die GbR Krichbaum aus dem Odenwald im letzten Dezember fertiggestellt. Am Sonntag, dem 26. August kann der Stall besichtigt werden.

Foto: Krichbaum

Viel Licht, Luft, breite Laufgänge und bequeme Liegeboxen bietet der Stall von Thilo und Katharina Krichbaum, der in einer Bauzeit von nur sieben Monaten errichtet und im Dezember 2011 bezogen wurde. Das junge Betriebsleiterehepaar (29 und 25 Jahre, mit dreijähriger Tochter Kim) hat seinen Kuhbestand innerhalb von acht Monaten von 95 auf 225 Kühe aufgestockt, mit dem Ziel von 260 Tieren.

Die Umstellung vom Fisch­grätenmelk­stand – mit dem die Kühe dreimal täglich gemolken wurden – auf die Melkroboter im neuen Stall sei bis auf einige Software- und technische Schwie­­rigkeiten reibungslos abgelaufen, sagt Thilo Krichbaum.

Hoher Automatisierungsgrad

Kühe, die zu einer Untersuchung oder Behandlung anstehen, werden nach dem Verlassen des Melkroboters automatisch in einen der beiden Separationsbereiche selektiert.

Auch für andere Stallbereiche holten sich die Milchviehhalter maschinelle Hilfe: Zwei Roboter reinigen die mit profilierten Spalten gestalteten Laufgänge und ein weiterer schiebt auf dem Fress­tisch das Futter an. „Die Automatisierung stellt für uns eine riesige Arbeitserleichterung dar“, sagt Krichbaum. Hinzu kommt die automatisierte Messung des Fett- und Eiweißgehaltes in der Milch sowie der Körpertemperatur und des Körpergewichtes. Dies erleichtert das tägliche Herdenmanagement und sorgt damit für weitere Zeitersparnis. Auch die Bewegungaktivität der Tiere wird erfasst, was die Brunsterkennung vereinfacht. Für die Besamung der Kühe und Färsen im Betrieb ist überwiegend Katharina Krichbaum zuständig.

Bequemes Liegen ermöglichen den Kühen die mit Gummimatten ausgestatteten Hochboxen. Diese sind rückseitig mit einem Flügelprofil ausgestaltet und passen sich der Körperform der Tiere gut an. Ein integriertes Gefälle im hinteren Bereich der Liegebox fördert das Abtrocknen der Fläche. Die pflegeleichten Boxen werden zweimal pro Tag gesäubert und mit einer Mischung aus Strohfeinmehl und Kalk eingestreut. „Dies ist rasch erledigt und wir nutzen dabei die Zeit für die detaillierte Beob­achtung der Tiere“, erläutert Thilo Krichbaum.

10 000 kg Milchleistung im Durchschnitt

In diesem Stall läuft vieles automatisiert ab: Vier Melkroboter melken die Kühe, zwei Spaltenreinigungsroboter sorgen für saubere Laufgänge und auch das Futteranschieben im Fressgang übernimmt ein Roboter.

Foto: Krichbaum

Mit einer TMR gefüttert werden die Kühe, die im Schnitt über 10 000 kg Milch geben, bislang aus Gründen der Arbeitseffizienz einmal täglich. Zur weiteren Verbesserung der Futteraufnahme soll künftig auf zweimal tägliches Füttern umgestellt werden.

Die Stallhülle des 300 Meter von der Hofstelle der GbR Krichbaum gelegenen Neubaus ist als Stahl-Holzkonstruktion mit Satteldach ausgeführt. Letzteres wurde mit isolierten Trapezblechen eingedeckt. Auch Strom aus erneuerbaren Energien wird im Betrieb produziert (insgesamt 370 kWp), unter anderem auf dem Dach des Stalls.

Für eine gute Belüftung bei ausreichendem Lichteinfall wurden klimagesteuerte Curtains eingebaut. Das 5 000 m3 große Güllelager befindet sich unter dem Stall.

Interessierte sind zum Tag der offenen Tür herzlich eingeladen. Die Betriebsleiter sowie die am Bau beteiligten Firmen werden Fragen zur Stallanlage gerne beantworten.

Auch für ein kleines Rahmenprogramm haben Krichbaums gesorgt: Kinder können sich auf einer Hüpfburg austoben, ein Kuhroulette wird geboten und auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.

Ställe für Jungvieh und Trockensteher besichtigen

Besichtigt werden können auch die direkt an der Hofstelle gelegenen Ställe, in denen das Jungvieh sowie die Trockensteher gehalten werden.

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