Neuer Schweinemaststall in Schachten

Tag der offenen Tür findet am 20. April statt

Am Samstag, dem 20. April findet von 11 bis 18 Uhr in dem neu erbauten Schweinemaststall von Familie Käckel aus 34393 Grebenstein-Schachten ein Tag der offenen Tür statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich den Stall anzuschauen.

Einen Doppelkammstall mit acht Abteilen und insgesamt 1 488 Mastplätzen hat der Betrieb Käckel kürzlich errichtet. Bei einem Tag der offenen Tür kann der Stall besichtigt werden.

Foto: Brede

Nach einer Bauzeit von etwa sechs Monaten wird der Stall der Öffentlichkeit vorgestellt. In 2010 wurde von Rüdiger Käckel zusammen mit Wilfried Brede vom Serviceteam Alsfeld eine Konzeptplanung des Bauvorhabens erstellt. Hierbei wurden Vor- und Nachteile von verschiedenen Stallsystemen mit dem Fokus auf Produktionstechnik, Arbeitswirtschaft und Kosten diskutiert. Die Baumaßnahme wurde aus Mitteln des Agrarinvestitionsförderungsprogrammes (AFP) gefördert. Betreuer der Baumaßnahme ist die Betreuungsgesellschaft für landwirtschaftliches Bauwesen mbH vertreten durch Herrn Vaupel. Als Architekt zeichnet die Bauplanung Denhof aus Vöhl-Buchenberg verantwortlich.

Der Doppelkammstall mit 1 488 Mastplätzen verfügt über acht Mastabteile. Der angeschleppte Hygienebereich vervollständigt die Stallanlage.Die Flüssigmistkanäle mit einer lichten Höhe von 50 cm werden im Wechselstauverfahren über ein 30er Rohrsystem entleert.

Außenwand-Kerndämmung bis auf Sohle der Flüssigmistkanäle

Eine Kunststoffauflage vor den Futterautomaten soll die Spalten vor Futtersäuren schützen.

Foto: Brede

Der 53,71 mal 30,80 m große Stall wurde mit Betonfertigteilen mit einer innenliegenden Wärmedämmung im Außenwandbereich gebaut. Dabei besteht der 32 cm dicke Wandaufbau aus einer Tragschale mit einer Wandstärke von 13 cm. Die anschließende Wärmedämmung ist 12 cm dick und wird von einer 7 cm dicken Vorsatzschale geschützt. Mit einem Autokran wurden die einzelnen Wandelemente auf Streifen- und Punktfundamenten gesetzt. Eine Besonderheit des Außenwandsystems ist die Kerndämmung bis auf die Sohle der Flüssigmistkanäle. Die Sohle des Stalles wurde im zweiten Arbeitsschritt gegossen. Anschließend wurden die Flüssigmistkanäle geschalt und vor Ort betoniert. Die Zentralgangwände sind aus Betonfertigteilen erstellt. Die Abteiltrennwände wurden durch Kunststoffprofilbretter mit einer Wandstärke von 5 cm gebaut. Wesentliche Vorteile dieser Rohbaulösung sind die schnellen Bauzeiten sowie glatte Oberflächen, die eine leichte Reinigung ermöglichen.

Als Stalldecke wurde ein Aluprofilblech mit einer Zelluloseschüttung eingebaut. Die leichte Reinigung der glatten Stalldecke ermöglicht ebenfalls einen hohen Hygienestandard im Stall. Die aufgebrachte Schüttung soll nicht nur Wärmedämmung im Winter sein, sondern auch ein unnötiges Aufheizen im Sommer minimieren.

Für einen verbesserten Schutz vor Futtersäuren wurden entgratete Betonspalten mit einer Kunststoffauflage im Bereich der Futterautomaten verbaut.

Die Aufstallung besteht aus Kunststoffprofilbrettern und V2A-Pfosten. Besonderen Wert wurde bei den Buchtenabtrennungen auf glatte Oberflächen und eine hohe Stabilität gelegt. Eine fest verlegte Einweichanlage ermöglicht bei dem konsequenten Abteil- Rein- Raus durch kürzere Reinigungszeiten effizienter zu arbeiten. Um im Bedarfsfall bei einer eventuellen Krankheit schnell reagieren zu können, wurde eine separate Medikamentenleitung eingebaut.

Drei Rohrkettenfütterungen parallel installiert

Die Lagerung der Futtermischungen findet in GFK-Außensilos statt. Für eine dreiphasige Fütterung wurden drei parallele Rohrkettenfütterungsanlagen im Maststall montiert. Die Zwangsbefüllung der Fütterungsanlage sowie die Futterrückführung nach dem letzten Futterautomaten sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Als Futterautomaten wurden Nassfutterautomaten montiert.

Als Zuluftsystem wurden Rieselkanäle eingebaut. Entlüftet werden die Abteile über eine Zentraloberflurabsaugung mit Ventilatoren, die über energiesparende Frequenzumrichter angesteuert werden. Die Abteilheizung erfolgt über Flüssiggasgebläse in dem jeweiligen Abteil.

Familie Käckel und die am Bau beteiligten Firmen und Organisationen würden sich freuen, Interessierte am Tag der offenen Tür begrüßen zu können. Der Stall befindet sich an der Kreisstraße zwischen Grebenstein und Schachten. Die Zufahrt zum im Außenbereich liegenden Stall ist ausgeschildert.

Brede – LW 16/2013