Positives Zeichen für die Schweinehaltung in der Region

ZBH/GFS GmbH eröffnet hochmodernen Zuchteberstall

Vergangene Woche wurde in Griesheim im Rahmen einer Eröffnungsfeier der modernste europäische Besamungseberstall der Öffentlichkeit vorgestellt. Für 180 Tiere wurde der Stall ausgelegt.

Den neuen Besamungseberstall der ZBH/GFS GmbH stellten vergangene Woche der Vorstandsvorsitzende der GFS, Paul Hegemann (links), GFS-Geschäftsführer Josef Brüninghoff (rechts) und ZBH-Vorstandsvorsitzender Horst Kaisinger (3.v.r.) vor. Verabschiedet wurde der langjährige Stationsleiter Dr. Johann Pürstl (im Bild mit Ehefrau Edith). Neue Stationsleiterin ist Maja Michelsky-Maul (2.v.r.). Mit im Bild (2.v.l.) Dr. Friedrich-Wilhelm Hottelmann, ehemaliger GFS-Geschäftsführer.

Foto: Benner

Horst Kaisinger, Vorstandsvorsitzender der Zucht- und Besamungsunion Hessen (ZBH) und Paul Hegemann, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung (GFS), begrüßten zahlreiche Schweinehalter und Mitglieder, Gäste aus der Wissenschaft, Forschung, Beratung und der Agrarverwaltung sowie Vertreter der am Bau beteiligten Unternehmen in Griesheim.

2,4 Mio. Euro wurden investiert

Der neue Zuchteberstall wurde von dem gemeinsamen Tochterunternehmen ZBH/GFS GmbH innerhalb der letzten 16 Monate am Standort Griesheim errichtet. 2,4 Mio. Euro wurden in die modernste derzeit verfügbare Technik investiert. Das LW berichtete darüber bereits in der Ausgabe 31 auf Seite 38.

Karsten Schmal, DBV-Vizepräsident und Präsident des Hessischen Bauernverbandes, wertete die Entscheidung für den Bau des Zuchteberstalls in Griesheim auch als ein deutliches Zeichen für die Zukunft der Schweinehaltung in Hessen und Rheinland-Pfalz. „Die derzeitigen politischen Rahmenbedingungen für Sauenhalter sind alles andere als rosig“, betonte Präsident ­Schmal. Mit dem Kastenstandsurteil und der rigorosen Haltung der hessischen Landwirtschaftsministerin bei dessen Umsetzung, fehle es den hessischen Sauenhaltern an Verlässlichkeit in der Politik. Schmal betonte, dass der Bauernverband sich mit sehr viel Engagement für die Belange der Schweinehalter einsetze. Er hofft, dass in Berlin eine vernünftige Lösung für die Umsetzung des Kastenstandsurteils gefunden werde.

Die Besonderheiten des Stallbau- und damit auch Lüftungskonzeptes erläuterte Stefan Reichel vom Hessischen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht. Er war für die fachliche Planung verantwortlich. „Das Stallklima hat einen direkten Einfluss auf die Spermaqualität“, sagte er. Daher werde mit der installierten Betonkernaktivierung sehr viel für das Wohlbefinden der Eber getan.

Für hohe Biosicherheit gesorgt

„Der Standort Griesheim biete schon aufgrund seiner Lage in einem Gebiet mit einer sehr geringen Schweinedichte ein hohes Maß an Biosicherheit“, erklärte Josef Brüninghoff, Geschäftsführer der GFS aus Ascheberg. „Zudem erreicht die Eber nur Luft, die zuvor gereinigt und mit Hilfe von UV-Licht desinfiziert wurde.“ Das Sperma der 180 Eber werde nicht nur an die Sauenhalter in Hessen und Rheinland-Pfalz vertrieben, sondern sei wichtig für die Versorgung der Züchter in allen Landesteilen.

LW – LW 33/2018