Rapsfeldtag trotz Regen gut besucht

Winterhärte, Ölgehalt und Standfestigkeit nicht vergessen

Der Raps-Feldtag der RWZ Zweibrücken alle zwei Jahre hat Tradition. Trotz regnerischem Wetter kamen letzten Freitag rund 100 Landwirte auf den Lerchenhof in Rimschweiler, um sich über Rapssorten, Pflanzenschutzvarianten und Düngungsstrategien zu informieren.

Wer Raps in der Fruchtfolge hat, sollte bei Zwischenfrüchten darauf achten, dass keine Kreuzblütler dabei sind.

Foto: Dressler

Landwirt Wolfgang Sprau aus Zweibrücken-Rimschweiler hatte wieder eine Versuchsfläche zur Verfügung gestellt. 17 bewährte und neue Rapssorten, darunter 12 Hybride, eine Halbzwerghybride und vier Liniensorten, waren von ihm Anfang Oktober ausgesät und praxisüblich gedüngt worden. Hagen Crummenauer, Spartenleiter Saatgut bei der RWZ Worms, warnte bei der Präsentation der Sorten vor einem Nachbau: „Man verschenkt bei Verzicht auf Z-Saatgut bares Geld. Der Züchtungsfortschritt sei bei den Hybriden enorm.“ Die Landwirte konnten sich davon überzeugen, dass neben den ausgewählten Hybridsorten von acht Züchtern auch die Liniensorten ein gutes Bild abgaben. „Die insektiziden Beizen hat man uns weggenommen. So sollten wir wegen der Kohlfliege und dem Erdfloh auch auf Spätsaatverträglichkeit achten“, fand der Saatgutexperte. Ertrag sei nicht alles. Auch Kriterien wie Winterhärte, Standfestigkeit, Kohlhernieresistenz, Regenerationsvermögen oder Ölgehalt seien wichtig.

Raiffeisen hatte auch drei Fungizid-Varianten anlegen lassen: den BASF-Block mit Carax und Cantus Gold, den Bayer-Block mit Tilmor und Propulse sowie den Syngenta-Block mit Toprex und Symetra. Bei der Vorstellung der unterschiedlichen Firmenstrategien wies Dr. Thorsten Krämer von der RWZ Köln darauf hin, dass im Rapsanbau das „Handdraufhalten“, sprich der Einsatz von Wachstumsregulatoren, zum Standard gehört. Eine Blütenbehandlung besonders gegen Sklerotinia sei bei einem Rapsanteil in der Fruchtfolge von über 25 Prozent ratsam. Die Maßnahme hänge jedoch von der Witterung ab.

„Die neue Düngeverordnung beinhaltet nicht viel Neues. Auf Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit legen die Landwirte eh Wert“, betonte der Fachberater. Für die N-Düngung empfehle die RWZ den Einsatz von stabilisiertem Dünger wie RWZ Power Alzon und AHL zur letzten Gabe. Unbedingt sollte pro Hektar bis 50 Kilogramm Schwefel gedüngt werden. Auch brauche Raps Bor - „zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendbrot“. Der Mikronährstoff sei daher idealerweise in drei Gaben in Form von Blattdünger auszubringen. Krämer: „Der Pflanzenschutz sichert den Ertrag ab, die Düngung schafft ihn.“

Der Raffeisen-Aktionstag wurde von den Landwirten auch genutzt, um eine kleine Demonstrationsfläche mit Zwischenfrucht-Mischungen in Augenschein zu nehmen. „Für alle Landwirte ist etwas dabei. Für diejenigen, die Greening machen müssen und für diejenigen, die davon überzeugt sind“, so Hermann-Josef Hardering, RWZ-Vertriebsleiter in Köln. Er wies darauf hin, dass bei Rapsfruchtfolgen keine Kreuzblütler in der Mischung sein sollten. Besonders verwies er auf die „Sondermischung RWZ Zweibrücken“ mit 35 Prozent Ramtillkraut, 25 Prozent Phacelia, 10 Prozent Alexandrinerklee und 30 Prozent Öllein.

Ein Treff der Landwirte aus der Region

Thomas Täffner, Leiter des Agrarzentrums Zweibrücken, zeigte sich sehr zufrieden. „Der Feldtag war wieder einmal mehr ein Treff der Landwirte aus der Region“, stellte er am Ende fest. „Sie tauschten sich hier in gemütlicher Runde nicht nur über den Rapsanbau aus.“ Dass die Veranstaltung attraktiv sei, zeige sich auch daran, dass alle eingeladenen Firmen aus dem Saatgut-, Pflanzenschutz- und Düngerbereich anwesend waren.

Artur Dressler – LW 25/2016