Schmallenberg, Mastitis, Pseudo-TB und Pasteurellose
4. Hessischen Ziegentag an der Universität Gießen durchgeführt
In der Universität Gießen fand Anfang Februar der vierte Hessische ZiegenÂtag statt, mit Fachvorträgen und praktischen Demonstrationen tierärztlicher Methoden. Der Ziegentag, der jetzt zum vierten Mal veranstaltet wurde, ist für die Ziegen- und Schafhalter in Hessen ohne Zweifel die wichtigste veterinärmedizinische Veranstaltung des Jahres.

Foto: Michael Schlag
Bereits bei Verdacht melden
Sie rief die Schaf- und Ziegenhalter noch einmal zur Meldung von Verdachtsfällen bei der VeteÂrinärbehörde des Kreises auf: „Wir brauchen alle, um einen Überblick zu erhalten“ und sie versichert: „Niemandem, der mitmacht, entstehen dadurch Nachteile,“ bezahlt wird die amtliche Untersuchung vom Land. Alle Schaf- und Ziegenhalter werden ferner gebeten, beim Auftreten von Schmallenberg einen Fragebogen auszufüllen, er ist bei den Schaf- und ZieÂgenzuchtverbänden erhältlich und steht unter www.ziegenzucht.de zum Download bereit. Dr. Henrik Wagner von der Veterinärklinik der Universität Gießen: „Wir sind dankbar für jeden, der uns das zurückschickt“. Seit Mitte Januar verfügt das Hessische Landeslabor auch über den mikrobiologischen PCR-Test auf Schmallenberg, den zunächst nur das Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems machen konnte. Dr. Wagner von der Veterinärklinik der Uni Gießen zeigte auf dem Ziegentag weitere Bilder und Röntgenaufnahmen von Schmallenberg-Lämmern, darunter ein Ziegenlamm mit Skoliose, einer S-förmig verdrehten Wirbelsäule. Neben solchen Missbildungen haben die Lämmer verknöcherte oder über die Sehnen versteifte Gelenke, Kopf und Hals starr in Seitenlage, auch finde man bei den Lämmern Schädigungen des Gehirns. „Es sind nicht einzelne Symptome“, sagte Wagner, „es ist ein Syndrom“.
Weitere Beschreibungen: Tiere mit prallen, vollen Eutern geben keine Milch, die Tiere bocken um, ein Zyklus bleibt aus und „wahrscheinlich Frühgeburten“. All das seien Beobachtungen aus der Praxis, für die es noch keine wissenschaftliche Bestätigung gebe.
Aktuell gehe es vor allem darum, die Muttertiere zu retten, denn die versteiften Gelenke der Lämmer erschweren die GeburÂten. „Schäfer sind meistens gute Geburtshelfer“, so Wagner, gefährlich für das Muttertier werde es aber, wenn während der Geburt die Gebärmutter reißt. Für die Geburt sollte man viel Gleitgel benutzen, denn „die Geburt dauert lange und es besteht die Gefahr, dass der Geburtskanal austrocknet.“ Manchmal bleibe als letzte Möglichkeit die „Fetotomie“, das Zerteilen des Lamms im Mutterleib, damit es durch den Geburtskanal passt. Ein Verfahren, das nur bei toten Lämmern erlaubt ist, bei lebenden Lämmern muss ein Kaiserschnitt gemacht werden.
Schäfern und Ziegenhaltern riet er: „Wenn Sie sehen, dass etwas nicht stimmt, lieber früher als später eingreifen.“ Durch eine Trächtigkeitsuntersuchung mit Ultraschall lässt sich Schmallenberg nicht frühzeitig aufdecken, denn „ich muss die Wirbelsäule erkennen,“ sagt Wagner. Klarheit könne nur ein Röntgenbild vom Fötus schaffen, aber wer mache das schon bei Ziegen und Schafen. Bei überlebenden Kälbern sei oftmals der Saug- und Schluckreflex erhalten, die Lämmer können aus der Flasche trinken, doch „aus Tierschutzgründen bleibt oft nichts anderes, als die Euthanasie.“
Nach Decken Repellent einsetzen
Genauer lässt sich jetzt der Infektionsverlauf darstellen: „Der zweite Trächtigkeitsmonat ist die Infektionsphase“, daraus ergibt sich eine Vorsorgemaßnahme: „Nach dem Decken sofort Repellents einsetzen“, vor allem in den Infektionswochen. „Bevor Sie gar nichts machen, versuchen Sie, den Infektionsdruck zu senken – wenn Sie 80 Prozent der Gnitzen fernhalten, haben Sie das Risiko deutlich gesenkt.“ Außerdem wisse man: Das Virus selbst bleibe nur vier bis sechs Tage im Blut – „bei der Blauzunge waren es 120 Tage“, sagte Dr. Wagner, „das gibt etwas Hoffnung.“
Helmuth Lange, Zuchtberater beim Landesbetrieb Landwirtschaft, glaubt indes, „der Peak ist noch nicht überschritten“, ihm gibt zu denken, dass die Krankheit scheinbar ohne System auftritt – „in einem Betrieb mit 600 Schafen sind 40 Lämmer betroffen, in einem anderen Betrieb gleicher Größe in unmittelbarer Nähe ist es nur ein Lamm.“
Über den Flug der Gnitzen – den Hauptüberträgern des Virus – weiß man wenig, denn nach dem Abklingen der Blauzungenkrankheit wurde das bundesweite Gnitzen-Monitoring eingestellt. Allein Bayern habe es weiter finanziert, der dortige Schafgesundheitsdienst habe seine Gnitzen aus dem Jahr 2011 jetzt an das Friedrich-Löffler-Institut geschickt, berichtete Wagner und hofft: „Schritt für Schritt kommt man weiter“. Möglicherweise folgt ein weiteÂres Drama, wenn die Trächtigkeit Ende vergangenen SomÂmers infizierter Kühen zu Ende geht. Henrik Wagner: „Ein Lamm, das verdreht ist, bekommt man noch ganz gut heraus, aber wenn ich an die Kälber denke, wird mir angst und bange.“
Milchhygiene/ Eutergesundheit
Dr. Bärbel Kloppert, beim Regierungspräsidium Gießen zuständig für die Milchhygiene-Überwachung in Hessen, inÂformierte über Milchhygiene, Eutergesundheit und insbesondere das Erkennen einer „subklinischen Mastitis“ bei der Ziege. Die subklinische Mastitis zeigt sich nicht durch offenkundige Euterentzündung, sie lässt sich erst im Labor anhand erhöhter Zellzahl und Erregernachweis in der Milch sicher bestimmen. Allerdings: Anders als bei der Kuh (100 000 Zellen) gibt es bei der Ziege keinen Grenzwert für subklinische Mastitis, denn gesunde Ziegen haben hohe natürliche Schwankungen von somatischen Zellen in ihrer Milch. In Untersuchungsreihen wurden Werte fast bis 300 000 gemessen, ohne dass die Ziege deshalb eine Euterentzündung hatte. Mehr Aufschluss als die absolute Zahl gibt der Vergleich der Zellzahlen der beiden Euterhälften. Kloppert zeigte die erheblichen Unterschiede, die bei der Analyse der Zellzahlen von Euterhälften derselben Ziege zutage treten können. Untersucht wurden Species von „Koagulase-negativen Staphylokokken“ (KNS).
In den unverdächtigen Hälften lagen die höchsten Werte unter 300 000, in den subklinisch erkrankten Euterhälften desselben Euters erreichten sie dagegen bis 1,8 Mio., das ist sechs mal mehr. KNS seien unter den Mastitiserregern „vergleichsweise harmlos“, sie gehörten zur normalen Besiedlung der Haut und „das gesunde Tier kann sie mit eigenen Abwehrkräften selbst eliminieren“, so Kloppert.
Schwere Mastiden auslösen
Ungleich gefährlicher ist Staphylococcus Aureus, er kann die Ursache sein für schwere Mastitiden „bis hin zu tödlichem Ausgang“. Außerdem bildet S. Aureus Toxine, die sich im Käse anreichern und zu Lebensmittelvergiftungen führen können. S. Aureus ist ein Wund-Infektionserreger, er gelangt meist über Hautverletzungen in das Tier. Zwar trete Aureus seltener in Erscheinung als andere Mastitiserreger, er ist aber verantwortlich für die meisten Fälle der schwersten, gewebezerstörenden Mastitisformen wie Gangrän. „Es ist ganz wichtig, dass die Herde frei ist von Aureus,“ sagte Dr. Kloppert. Auch nach der Heilung befallener Tiere bleibe die Gefahr indes bestehen: „Man kann nicht sagen, wenn der Aureus aus dem Tier heraus ist, dann ist er auch aus dem Betrieb raus.“ Sobald eine Wunde auftritt, könne auch wieder eine Aureus-Infektion passieren, dies sei „eine Bombe, die jederzeit hoch gehen kann."
Sie schränkte aber ein: „Aureus ist nicht der Problemkeim für die kleinen Wiederkäuer und die Eutergesundheit der Milchziegenbetriebe in Hessen ist sehr gut.“ Zur Entstehung einer Mastitis gehöre aber nicht allein der Erreger, sondern „die Mastitis ist eine Faktorenerkrankung, dazu gehören auch Stressfaktoren und Melkhygiene.“
Neben der Behandlung mit Medikamenten müssten auch Faktoren ausgeschaltet werden, Mastitis begünstigen. Schlechte Stallhygiene etwa bedeute: „Das Euter muss sich 24 Stunden täglich gegen den Infektionsdruck wehren.“ Mögen die Abwehrkräfte des gesunden Tieres auch gut sein, „auf Dauer werden sie überfordert.“
Es gibt einfache Methoden, die Eutergesundheit der Tiere zu untersuchen, und subklinische Mastitis selbst zu erkennen, wie Bärbel Kloppert auf dem Ziegentag demonstrierte. Ein Mal im Monat empfiehlt sie die Eigenkontrolle mit dem California Mastitis Test (CMT oder Schalmtest). „Man schätzt damit nur grob die Zellzahl, aber für den Normalfall reicht es aus.“ Zeigt er vermehrt Reaktionen auf somatische Zellen in der Milch oder zeigen sich deutliche Differenzen zwischen den beiden Euterhälften, dann sollten Milchproben zu einem Labor geschickt werden, wo der ZellgeÂhalt exakt bestimmt und der genaue Typ des Erregers ermittelt wird. Für Hessen ist das der Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) in Gießen.
Proben von beiden Hälften
Auch wenn nur eine Euter-Hälfte verdächtig ist, solle man immer Milchproben von beiden Euterhälften einschicken, sagt Bärbel Kloppert, denn „ich brauche den Hälftenvergleich für die Beurteilung“, vor allem bei subklinischer Mastitis. Im Übrigen: „Der Preis ist der Gleiche“, das Hessische Landeslabor berechnet die Gebühr pro Tier, nicht pro eingesandtem Röhrchen. Beim Nachweis von ansteckenden Mastitiserregern sollten die Euter dann mit Zitzen-Desinfektionsmitteln gedippt werden, sie töten ansteckende Erreger ab, bevor sie in das Euter eindringen können. „Dippen ist die wichtigste Maßnahme, um zu verhindern, dass aus der Infektion eines Tieres ein Herdenproblem wird“, sagte Kloppert. Verwendet werden sollten nur nachÂweislich wirksame und zugelassene Mittel, das Hessische Landeslabor hat dazu eine Liste aufgestellt.Ziegenzüchter berichten
Ute Sahm, Ziegenzüchterin aus Bad Laasphe ergänzte noch eine Untersuchungsmethode aus der Praxis: „Wenn die Lämmer sich weigern, an einer Euterhälfte zu saugen“, sei dies ein guter Hinweis, dass etwas nicht stimmt. Um der Beobachtung auf den Grund zu gehen, macht sie diese Diagnose: „Ich sperre die Lämmer zwei Stunden weg, dass sie mit Heißhunger ans Euter gehen, packe aber die unverdächtige Euterhälfte zu; gehen sie dann nicht an die freie Zitze, stimmt wirklich etwas nicht.“
Zur Behandlung von Mastitis ist jetzt wieder das Antibiotikum Totocillin zugelassen, berichtete Tierarzt Dr. Wagner. Einerseits sei es „gut, dass es für Schafe und Ziegen ein zugelassenes Mittel gibt“, aber es bedeute auch: „Sie dürfen kein anderes einsetzen.“ Er rät, vor der Behandlung mit dem Antibiotikum immer eine Milchprobe einzufrieren als Material für einen Resistenztest, falls das Mittel nicht anspricht.
Wenn das Tier weiter krank bleibt „sind Sie froh, wenn sie eine Probe haben,“ bestätigte Dr. Bärbel Kloppert, denn wenn erst einmal Antibiotika verabreicht wurden, mache eine nachträgliche Probe keinen Sinn mehr. „Alles, was zu den Milchziegen gesagt wurde, können wir auch auf die Fleischziegen übertragen“, ergänzte Wagner.
Regelmäßig Schalmtest
Der Vorsitzende der hessiÂschen Ziegenzüchter, Hermann Fehrentz, hält die Gefahr einer Mastitis bei den Fleischziegen, wo die Lämmer saugen, für eher noch größer, denn „bei Milchziegen hat man den Vorteil, dass sie morgens und abends konsequent ausgemolken werden.“ Auch Fehrentz rät allen Ziegenhaltern, regelmäßig die Milch mit Schalmtest zu untersuchen, der fast nichts koste. Zwar nehme es etwas Zeit, aber „wenn Sie wollen, dass die Tiere lange leben, dann machen Sie es.“
Das Hessische Landeslabor in Gießen verschickt kostenfrei sterile Probenröhrchen einschließlich Konservierungsmittel für Milchproben, nur die Versandkosten werden berechnet. Die Röhrchen können bestellt werden unter der Telefonnummer 0641/4800-56265. Für die sterile und am Ende aussagefähige Probennahme gibt der Eutergesundheitsdienst eine detaillierte und bebilderte „Anleitung zur Entnahme von Hälftegemelksproben bei Schaf und Ziege.“
Eingeschickte Proben von klinischen Mastitiden werden im Landeslabor ohne Voranmeldung untersucht, eine Sendung von Milchproben zur Bestandsdiagnostik auf subklinische Mastitis muss eine Woche vorher telefonisch vereinbart werden. Gerade für die Bestandsdiagnostik mahnt Bärbel Kloppert, peinlich genau darauf zu achten, dass keine Keime aus der Umgebung der Tiere in die zu untersuchende Milch gelangen, deshalb „nehmen Sie sich genügend Zeit für die Probennahme.“
Pseudotuberkulose bekämpfen
Dr. Henrik Wagner informierte die Ziegenhalter über geplante Maßnahmen gegen die Pseudotuberkulose, eine ansteckende Entzündung der Hautlymphknoten mit dicken Geschwulsten, häufig am Hals der Tiere. Ein solches Tier müsse man unbedingt von der Herde trennen, den Abszess gezielt spalten und den Eiter entnehmen. Bei Ziegen zeigen sich die geschwollenen Knoten auffallend, aber „Schafe haben das auch – nur unter der Wolle sieht man es nicht so gut.“ Neben den außen sichtbaren Knoten gebe es zudem auch eine innere Form der Krankheit. Tiere mit Anzeichen von Pseudotuberkulose gehörten auf keinen Fall auf eine Auktion, sagte Wagner. Bei der nächsten Auktion der kooperierenden Ziegenverbände in Butzbach sei deshalb vorgesehen, die Tiere noch auf dem Hänger zu kontrollieren, bevor sie in die Halle gehen.
Böcke werden abgetastet
„Bei der Vorbesichtigung der hessischen Böcke werden alle abgetastet, sodass nur unverdächtige Tiere in den Ring kommen“ sagt Hessens Zuchtleiter Willi Müller-Braune. Bei der nächsten Kooperationssitzung solle darüber entschieden werden, die Pflicht auf alle Böcke aus den beteiligten Landesverbänden auszuweiten. „Es geht nicht darum, den Züchter bloßzustellen“, so Wagner, „sondern weitere Infektionen zu verhindern“. Kürzlich wurde zudem eine bundesweite Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus Niedersachsen, Bayern und Hessen gebildet, um das weitere Vorgehen gegen die Pseudotuberkulose zu beraten.
Neues Diagnoseverfahren
Weiters Thema auf dem Hessischen Ziegentag war ein neues Verfahren zur Diagnose von Pasteurellose, einer bakteriellen Lungenentzündung. Das Krankheitsgeschehen zeigt sich durch Nasenausfluss, einen lang vorgestreckten Kopf, die Zunge hängt heraus und „das Tier hat ganz massiv Schwierigkeiten, Luft zu bekommen,“ so Dr. Kirsten StemÂme, Tierärztin beim Unternehmen Intervet. Ein weiteres Anzeichen sei der Augapfel, der hochgradig von Adern durchzogen ist, und „wenn man in die Herde hineinkommt, hört man gleich Husten.“
Auch die Pasteurellose ist eine Faktorenkrankheit, das heißt, neben den Erregern müssen auch Umstände vorliegen, die ihnen zum Ausbruch verhelfen. „Pasteurellen sitzen bei 90 Prozent aller Tiere in den oberen Atemwegen, aber da machen sie nichts,“ erklärte Stemme. Erst wenn sie in die Lunge gelangen, werden die Tiere krank. In der befallenen Lunge zeigen sich dann hellgelb-weißliche Eiterherde, wo sich die Bakterien vermehren. Zwar könne man den Erreger über Nasentupfer nachweisen, aber „dann weiß man nicht, sind sie nur in der Nase oder haben sie es schon in die Lunge geschafft?“
Penicillin wirkt nicht immer
Ein weiteres Problem sei die Vielzahl der Pasteurellen mit unterschiedlichen Eigenschaften: „Es gibt Bestände, da wirkt ein einfaches Penicillin, beim Nachbarbestand wirkt es schon nicht mehr.“ Für eine gezielte Behandlung muss der Erreger deshalb anhand einer Sekretprobe aus der Lunge typisiert werden. Eine Methode ist die „Transtracheale Aspiration“ (TTA), die Dr. Kirsten Stemme auf dem Ziegentag demonstrierte. Dabei wird, bei lokaler Betäubung, im oberen Drittel des Halses ein Katheter durch die Luftröhre der Ziege bis vor den Eingang der Lunge geführt. Das Tier muss dabei wenigstens einmal husten, um Sekret aus der Lunge auszuwerfen. Durch den Katheter wird dann eine Kochsalzlösung eingeflößt, anschließend zwei bis drei Milliliter Sekret abgesaugt. Die Probe wird sogleich in Röhrchen abgefüllt und zum Analyselabor geschickt. „Es ist ein minimal-invasives Verfahren und die Diagnostik ist sehr gut“, sagte Wagner, die kleine Wunde in der oberen Luftröhre verheile ohne weiteres Zutun. Die TTA kostet für drei Tiere normalerweise 100 Euro, im Rahmen der Kooperationsverträge mit den hessischen Zuchtverbänden für Schafe und Ziegen bietet die Veterinärklinik der Uni Gießen die TTA jetzt für 30 EuÂro für jeweils drei Tiere an, Intervet stellt die Diagnostik-Kits kostenlos zur Verfügung. „Wir machen das auch draußen und wir kommen für wenig Kosten raus,“ sagte Wagner, einzige Bedingung ist: Der Tierhalter muss zustimmen, dass auch Studenten den Eingriff machen, damit sie es im Rahmen ihrer Ausbildung zum Tierarzt üben können.
Ziegenweiden bewirtschaften
Neben den veterinärmedizinischen Themen sprachen Rita Meilinger-Balser aus Mücke vom Arbeitskreis Milchziegen des Ziegenzuchtverbandes über „Weidemanagement für Ziegen“ und Prof. Diedrich Steffens (Gießen) über Düngung und Pflege der Ziegenweide.
Vorsitzender Hermann Fehrenz mahnte die Mitglieder des Ziegenzuchtverbandes erneut, ihre Lämmer zu melden, und die Tierseuchen-Beiträge zu entrichten: Zurzeit seien in Hessen 17 000 Ziegen bei der Tierseuchenkasse gemeldet, aber nur 3 500 Lämmer – „das kann mir niemand erzählen“, sagte Fehrentz. Für die Beitragserhebung fehlten noch bis zu 20 000 Lämmer.
Schlag