Stabile Erträge bei reduzierter Düngung?

Tiefendepotdüngung machts möglich

Die Umsetzung der Düngeverordnung erfordert Veränderungen. Neben einer Vielzahl von strategischen Anpassungen gibt es auch technische Lösungsansätze. In der Vergangenheit noch als zu aufwendig betrachtet und in eine Nische gedrängt, erlangt die Tiefendepotdüngung nun mehr und mehr an Bedeutung. Nicht nur die gesetzlichen Veränderungen, sondern auch immer extremere Witterungsereig-nisse erfordern, nach alternativen Applikationsmethoden zu suchen.

Bei der tieferen Anlage des Dünge-Depots regt die größere Entfernung zum Saathorizont die Pflanze an, den Nährstoffen entgegenzuwachsen.

Foto: Reichert

Die Firma Rauch beispielsweise hat bereits vor sieben Jahren erste Versuche mit einem Prototyp zur granulierten Düngeinjektion gestartet. Nach vielen Entwicklungsschritten und Verbesserungen steht heute ein Modell zur Verfügung, das Praxisreife erlangt hat.

6 m Arbeitsbreite mit bis zu 15 km/h

Für die Dünger-Platzierung in den Mais wurden bisher 6 m und 9 m Arbeitsbreite getestet. Besonders hervorzuheben ist, dass nur für jede zweite Maisreihe ein spezielles Messersech mit vorauslaufender Schneidscheibe eingesetzt wird. Diese ziehen einen Tunnel mit zirka 2,5 cm Breite zwischen die Reihen. Darin wird mittels granuliertem Festdünger ein konzentriertes Band in 15 bis 20 cm Tiefe abgelegt. Nachfolgend verschließen Kratzfedern mit feiner Erde den Schlitz, und es wird mittels zweier schräg stehender Rollen für Bodenschluss gesorgt. Zu guter Letzt folgt eine Reihe mit Kettengliedern, welche zur weiteren Einebnung dienen.

Vor allem mit der 6 m Variante können dank der Verwendung eines Drucktanks Geschwindigkeiten bis zu 15 km/h gefahren werden. Doch zur Geschwindigkeit ist auch der Zugkraftbedarf ein entscheidender Unterschied zur klassischen Breitverteilung von Düngemitteln.

Susanne Reichert, Domo Caproleuna GmbH, Landesarbeitskreis Düngung Südwest – LW 21/2023