Starke Nachfrage aus dem In- und Ausland
Spannende Bieterduelle für robotergeeignete Laufstallfärsen
Bei der Zuchtviehauktion am Mittwoch vergangener Woche in Alsfeld sorgte die große Nachfrage besonders nach robotergeeigneten Laufstallfärsen bei einem knapperen Angebot für spannende Bieterduelle und tendenziell höhere Preise für die passenden Rinder.

Foto: Ebinger
Körsieger wurde ein Fuel-Sohn aus der CPR-Pohlmann KG
Das Angebot an Deckbullen war mit 6 Tieren überschaubar, aber von sehr solider Qualität. Körsieger wurde ein enorm entwickelter Fuel-Sohn aus einer hoch bewerteten Sudan-Mutter von der CPR-Pohlmann KG, Rhenegge, der mit 85 Punkten im Körper bewertet wurde. Die Mutterleistung (12 534 – 4,24 – 3,46) lässt keine Wünsche offen und der Bulle überzeugte mit viel Typ und sehr korrektem Beinwerk Körkommission und Käufer. Er geht für 2 400 Euro nach Waldeck in der Deckeinsatz. Ihm folgte der jüngste Bulle des Tages: ebenfalls ein Fuel-Sohn aus einer Lautrust-Mutter aus der O-Familie der Schweinsberger/Dersch GbR, Niederwald. Eine Kuhfamilie die überdurchschnittliche Leistung mit bestem Exterieur verbindet. Der Bulle war für sein Alter sehr gut entwickelt und bekam ausgeglichene Bewertungen in allen Merkmalen. Er geht für 1 850 Euro in den Kreis Fulda. Teuerster Bulle der Auktion wurde ein rotbunter Broker PP-Sohn aus Rambo PP aus dem Betrieb König, Schweinsberg, der aus einer bewährten Kuhlinie von Karl Gleiser, Schweinsberg, gezogen ist. Dieser reinerbig hornlose Bulle mit viel Breite in der Vorhand ging zum Preis von 2 450 Euro ebenfalls nach Waldeck. Das Angebot an Fleckvieh bestand aus vier Färsen und zwei Zweitkalbskühen. Bei den Färsen machte den Start eine Immunity-Tochter von Frank Hofmann, Gersfeld, mit fast 30 kg Einsatzleistung. Sie wurde im Auftrag für einen Betrieb in der Wetterau zum Preis von 1 900 Euro angekauft. Mit ihr verladen wurden auch die beiden Zweitkalbskühe von Bernd Habermann, Eichen, die sich sehr großrahmig und leistungsbereit zeigten. Bei den Holsteinfärsen zeigte sich gleich zu Beginn bei den jungen Rindern, dass die Auktionspreise das Vormonatsniveau noch einmal toppen würden. Die Gebote erfolgten zügig und überschritten schnell die 2 000 Euro-Marke. Preissieger der Auktion wurde eine Bobest PP-Tochter von Michael Mütze, Geismar, die mit einem extrem breit angesetzten Euter und sehr viel Körpersubstanz zu gefallen wusste. Ein Kunde aus dem Schwalm-Eder-Kreis investierte 3 200 Euro in diese Färse. Auch eine Hesekiel PP-Tochter von der Groh & Adomeit-Groh GbR aus Dienstedt in Thüringen setzte Maßstäbe mit ihrer enormen Körpertiefe und 40 kg Milch. Sie wurde für 2 850 Euro von einem Roboterbetrieb aus dem Odenwald ersteigert. In den gleichen Betrieb ging für 2 400 Euro eine Färse (Gunnar x Harting) von der Volke/Hauck GbR, Wetterburg, die sich, trotz der Tendenz zum steileren Bein, sehr gut bewegte und über ein sehr komplettes Euter verfügte. Gleich mehrere gute Färsen kamen vom Betrieb von Dr. Carsten Steinhagen, Grifte: Eine mittelrahmige Tochter des Bullen Havano PP aus Dallas-Mutter überzeugte mit einem schönen breiten Hintereuter einen Betrieb aus dem Hochtaunuskreis 2 550 Euro auszugeben. Auch aus dem Betrieb von Karsten Müller, Schwabendorf, wurden einige sehr passende Rinder angeboten: Migel x Argus stand im Pedigree einer sehr hellen, jugendlichen Färse mit hoch angesetztem Euter und 35,4 kg Milchleistung. Der Kunde aus Italien erkannte ihr Potenzial und legte 2 550 Euro an. Besonders hervorzuheben ist bei dieser Auktion die starke Fundamentqualität der angebotenen Färsen. Wenn dann noch eine passende Strichplatzierung für das Melken am Roboter dazu kommt, steht einem erfolgreichen Verkauf nichts mehr im Weg.
Thea Ebinger – LW 35/2024