Stolpersteine bei der Silagebereitung

Die Silagebereitung ist auch beim Mais jedes Jahr wieder ein Geduldspiel. Bei der Ernte muss das Wetter mitmachen, der Lohn­unternehmer zum passenden Zeitpunkt mit dem Häcksler bereitstehen und die Erntekette gut zusammenspielen. Die Hitze der vergangenen Wochen hat dem Mais vielerorts ganz schön zugesetzt, bis zur Reife kann sich jedoch noch einiges tun.

Mais siliert prinzipiell leicht, das heißt aber nicht, dass er einfach zu silieren ist. Hier kann einiges schiefgehen, angefangen bei der Häcksellänge, die an den Trockenmassegehalt des Siliergutes angepasst werden muss. Nicht sorgfältig gereinigte Silos und Undichtigkeiten der Wandfugen können das spätere Ergebnis ebenfalls negativ beeinflussen. Ist das gehäckselte Material erst einmal im Silo, liefert der leistungsstarke Häcksler oft schneller Material nach, als die „Verdichter“ auf dem Silo abarbeiten können. Hier bietet es sich an, das Silo breiter anzulegen und gleichzeitig mit zwei schweren Schleppern zu walzen oder zwei Silos gleichzeitig zu befüllen. An dieser Stelle der Silierkette befindet sich das Nadelöhr: Wird zu schnell weiteres Material angeliefert und dadurch nicht lange genug verdichtet, wirkt sich das negativ auf die spätere Qualität aus. Auch die Dicke der einzelnen Schichten muss überwacht werden, deshalb ist der Platz des Betriebsleiters beim Silo.

Sorgfältig muss es auch beim Abdecken zugehen. Wandfolie, Unterziehfolie, Silofolie, Schutzgewebe und Silosäcke schützen das wertvolle Rohmaterial und machen durch den Luftabschluss erst eine Silage daraus. Damit die Qualität im Silo dem Ziel möglichst nahe kommt, ist es hilfreich, sich die Abläufe des vierphasigen biologischen Silierprozesses im Detail anzuschauen, um zu sehen, welche Stolpersteine es gibt (siehe Schwerpunkt Maissilage ab S. 15).

Steht eine mengenmäßig gute Silageernte ins Haus, kann bei der Ernte an einen Hochschnitt gedacht werden. Dafür wird die Schnitthöhe des Häckslers statt auf 20 auf 60 bis 70 Zentimeter eingestellt. Durch den höheren Kolbenanteil steigt der Energiegehalt der Silage und auch der TM-Gehalt, die Erntemenge sinkt jedoch. Ob dies ökonomisch sinnvoll ist, muss einzelbetrieblich geprüft werden