Stress lass nach
Belastend ist außerdem, dass der Ton im Marktgeschehen immer rauer wird. Gemüseerzeuger und Direktvermarkter beispielsweise benötigen ein dickes Fell beim Verhandeln ihrer Preise. Das alles geht verständlicherweise auf die Psyche und kann zu ErÂkrankungen führen – bei manchen sogar bis zum Burnout.
Dass darunter auch das familiäre Zusammenleben leidet, ist nachvollziehbar. Während man in früheren Zeiten beim Thema Burnout die Augen verdrehte und behauptete, dass „sowas“ in der Landwirtschaft nicht vorkommt, hat sich heute das Bewusstsein den psychischen Erkrankungen gegenüber verändert. Den seelischen „Tank“ mit Hilfe von außen wieder aufzufüllen, beweist Stärke. Rat und Unterstützung erhalten Betroffene beim Hausarzt oder bei einer landwirtschaftlichen Familienberatungsstätte, die sich als Klärungshelfer bei betrieblichen und familiären SchwieÂrigÂkeiten verstehen.
Und nun steht auch noch WeihÂnachten, das Fest der Liebe, vor der Tür. Will man jetzt all das nachholen, was zuvor zu kurz kam – Ruhe, Erholung, Partnerschaft, Leichtigkeit, Begegnungen, Zeit für sich selbst, als Familie, als Paar –, wird man vermutlich enttäuscht werden. Hilfreich kann es sein, wenn man als Familie beschließt, dass das Miteinander von höherem Wert ist, als ein perfektes Weihnachten zu feiern. Ist dann der Tannenbaum krumm oder der Besuch kommt zu spät, kann man diesen „Pannen“ viel gelassener begegnen. Weitere Tipps, wie Weihnachten nicht zur Ãœberforderung wird, lesen Sie ab Seite IV.
Stephanie Lehmkühler – LW 50/2018