Trickreiche Eltern

Täuschungsmanöver zum Schutz der Kinder

Rebhühner täuschen einen verletzten Flügel vor, um Fressfeinde von ihren Küken fernzuhalten.

Foto: imago images/Reiner Bernhardt

Man soll Eltern nie unterschätzen! Wenn es um das Wohl ihrer Kinder geht, setzen sie sich voll ein. Das ist bei Menschen so, aber auch im Tierreich. Es gibt zum Beispiel Tiereltern, die ihre Kinder auf ganz besonders trickreiche Weise schützen. Wenn ein Fressfeind auftaucht und die Jungtiere bedroht, lenkt einer der beiden Elternteile diesen von den Kindern ab, indem er dem Feind zum Beispiel eine Krankheit beziehungsweise einen verletzten Flügel vortäuscht. Der Feind glaubt nun, eine leichte Beute vor sich zu haben. Er folgt dem Beutetier, das den Fressfeind immer weiter vom Nest seiner Kinder weglockt. Wenn der bedrohliche Jäger weit genug vom Nest entfernt ist, wird das scheinbar verletzte Tier auf einmal wieder quietschfidel, flüchtet und kehrt (meist auf Umwegen) zu seinen Kindern zurück. Man nennt dieses Täuschungsmanöver „verleiten“. Besonders ausgeprägt ist es bei Vögeln, die am Boden brüten, wie zum Beispiel bei Kiebitzen und Rebhühnern.

 

LW