Trotz Coronakrise gutes Ostergeschäft

Betrieb Berbalk vermarktet Lammfleisch

Trotz der Coronakrise läuft der Verkauf von Lammfleisch und -wurstwaren des Betriebs von Heiko und Katja Berbalk recht gut. Das berichtete Heiko Berbalk dem LW vergangene Woche auf dem Hof in Waldems-Wüstems im Rheingau-Taunus-Kreis. Die Berbalks sind mit ihren Verkaufswagen in Frankfurt und in Wiesbaden auf Wochenmärkten präsent, die bislang ebenso wie der Lebensmittelhandel von Schließungen ausgenommen sind.

Freitagnachmittags ist Lammfleischverkauf auf dem Betrieb Berbalk in Waldems-Wüstems. Derzeit läuft das Ostergeschäft recht gut. Auch hier wird streng auf Abstand zwischen den Kunden geachtet. Links Heiko Berbalk.

Foto: Mohr

Am vergangenen Freitagnachmittag hatten die Berbalks auch der Verkaufswagen auf dem Hof in Wüstems geöffnet und war gut besucht. Hier wie auf den Wochen- und Bauernmärkten in den Städten wird streng auf Abstand zwischen den Kunden geachtet. Jetzt vor Ostern läuft das Hauptgeschäft. Nach Berbalks Schätzung wird in diesen Wochen etwa ein Fünftel des Jahresumsatzes erzielt.

Vor zwei Wochen bekamen die Berbalks einen Schreck, als Wiesbaden ankündigte, den Wochenmarkt zu schließen. Der Marktbeschicker-Verein konnte die Stadt jedoch innerhalb von wenigen Stunden überzeugen, dass die Nahrungsmittelversorgung wichtig ist und dass sich Sicherheitsvorkehrungen einrichten lassen, berichtet Heiko Berbalk. Mit der Disziplin der Kunden ist der Betriebsleiter sehr zufrieden. Sie würden sich mit Umsicht an die Regeln halten.

„Der Verkauf läuft gut, weil meine Frau Katja schon immer intensiv Werbung in den sozialen Medien macht, erklärt Heiko Berbalk. Zurzeit sei nur die Kalkulation der Produktmengen schwieriger, weil neue Kunden hinzukommen und manche auch auf Vorrat kaufen. Auch er mache sich Sorgen, wie sich die Situation entwickelt, und ob nicht weitere Einschränkungen den Betrieb treffen können. Schließlich muss er auch Löhne für drei Angestellte zahlen. Ihm ist aber auch klar, dass viele landwirtschaftliche Berufskollegen, wie die mit Sonderkulturbetrieben, aufgrund der Saisonarbeitskräfte-Problematik derzeit substanziellere Probleme haben.

Sämtliche Lämmer werden in der hofeigenen Schlachtstätte geschlachtet, verarbeitet und selbst vermarktet. Die Berbalks halten rund 850 Muttertiere der Rasse Rhönschaf, die in Hütehaltung gehalten und in der Landschaftspflege eingesetzt werden.

CM – LW 14/2020